Take-Two CEO: Gaming-Zukunft gehört dem PC – Konsolen im Wandel
Die Karten in der Gaming-Branche werden gerade völlig neu gemischt. Auslöser für die jüngste, hitzige Debatte war zweifellos Valves überraschende Enthüllung der kommenden Steam Machine, doch das Echo hallt weit darüber hinaus. Strauss Zelnick, der visionäre Kopf an der Spitze von Take-Two Interactive, nutzte die Gunst der Stunde für eine durchaus gewagte Vorhersage. Im Interview mit dem Wirtschaftssender CNBC zeichnete er ein Zukunftsbild, in dem der klassische Rechenknecht zunehmend das Zepter übernimmt und traditionelle Hardware in den Schatten stellt.
Offene Welten statt geschlossener Boxen
Es ist eine fundamentale Verschiebung von isolierten Biotopen hin zu offenen Architekturen, die Zelnick hier beobachtet. Die Definition dessen, was wir heute als Spielkonsole begreifen, wandelt sich drastisch. Zwar dominiert laut seiner fachkundigen Einschätzung künftig der Computer als Plattform, doch bedeutet dies keineswegs das sofortige Todesurteil für stationäre Geräte unter deinem Fernseher. Vielmehr geht es um das luxuriöse Erlebnis, komplexe Abenteuer auf einem großen Bildschirm zu genießen – eine Erfahrung, die uns laut dem CEO erhalten bleiben wird, unabhängig davon, welcher Kasten das Signal liefert. Dabei wächst der mobile Sektor momentan sogar noch rasanter als der Rest des Marktes.
Microsofts Rückkehr zu den Wurzeln
Interessanterweise deckt sich diese Prognose fast deckungsgleich mit der aktuellen Strategie aus Redmond. Der Tech-Gigant Microsoft verwischt unter der Führung von Satya Nadella seit geraumer Zeit die Grenzen zwischen den Welten. Bereits im Oktober betonte der Konzernchef, dass die ursprüngliche Xbox eigentlich als optimierter PC im Wohnzimmer-Gewand konzipiert war – intern liebevoll „DirectX Box“ getauft. Während Handys und Tablets enorme Zuwächse verzeichnen, versucht der Windows-Hersteller, beide Sphären durch Initiativen wie „Play Anywhere“ sowie die Kampagne „It’s an Xbox“ effektiv zu verschmelzen.
Wenn Hardware zur Nebensache wird
Um diese Vision greifbar zu machen, wurden kürzlich frische Entwicklungswerkzeuge vorgestellt, die Programmierern das Leben erleichtern sollen. Neue APIs und Cloud-Speicherstände erlauben es Studios, Software simultan für verschiedene Architekturen zu kompilieren. Hartnäckige Gerüchte befeuern zudem die Theorie, dass die nächste Generation der Amerikaner im Grunde ein vollwertiger Rechner mit Windows-Unterbau sein könnte. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Valve hat mit der für Anfang 2026 angekündigten Hardware, basierend auf Arch Linux, diesen Schritt bereits gewagt und die Ziellinie vorzeitig überquert.


