Sydney: Weltweit erster Einsatz solarbetriebener Verkehrsschilder mit E-Ink Display
Sydney ist weltweit die erste Stadt, die auf zukunftsträchtige Verkehrsschilder mit E-Ink Technologie setzt. Die Schilder sind sparsam, generieren ihre Energie über Solarstrom, können von der Ferne aus bedient werden um den Informationsgehalt blitzschnell an neue Umstände anpassen zu können und ersparen den Städten in Zukunft eine Menge Geld.
Schilder sind flexibel bei der Informationswiedergabe
Das slowenische Unternehmen Visionect hat die E-Reader straßentauglich gemacht und möchte Städten in Zukunft eine ökonomischere Verkehrsführung ermöglichen. Dank der einfachen, sparsamen und daher ziemlich praktischen E-Ink Displays können wichtige Daten über das aktuelle Verkehrsgeschehen, Staus, Umleitungen, Parkhinweise und Co schnell an die Autofahrer weitergegeben werden, ohne zusätzliche Schilder aufstellen und die regulären Schilder abkleben zu müssen. Der Datenaustausch zwischen der Zentrale und den jeweiligen Schildern erfolgt über Mobilfunktechnologie. E-Ink Displays sind bei einigen E-Readern wie dem Kindle von Amazon bereits seit längerer Zeit schon verbaut. Der Vorteil bei der Technologie ist, dass diese nur dann Strom benötigt um Inhalte anzuzeigen, wenn ein neuer Inhalt geladen wird. Das sorgt dazu, dass die Displays nur sehr wenig Strom verbrauchen. Die benötigte Energie für den Betrieb der neuen Straßenschilder kann also vollends durch die Kraft der Sonne abgedeckt werden. Die Schilder funktionieren auch im Dunkeln, also bei Nacht oder Tagen mit weniger Sonnenstunden. In der Nacht springt automatisch die Beleuchtung für die Schilder an, auch hier kommt die Energie vom Solarstrom.
Kostensparend und einfache Wartung
Die neuen Verkehrsschilder ermöglichen es schnell auf veränderte Verkehrsbedingungen reagieren zu können. Zudem sparen die Schilder auch Zeit und Geld. Informationen von Visionect zufolge werden allein in Los Angeles pro Jahr 558.000 Hinweistafeln installiert oder geändert, die lediglich Parkverbote neu regeln. Die Kosten dafür belaufen sich allein schon auf 9,5 Millionen US-Dollar. Unglaublich! Es ist daher nicht von der Hand zu weisen, dass die neuen Verkehrsschilder mit E-Ink Display durchaus allen Beteiligten einen Mehrwert bringen. Mit Sicherheit würden sich die Anschaffungskosten der E-Reader-artigen Verkehrsschilder recht schnell amortisieren. Eine regelmäßige Begutachtung der Schilder ist ebenfalls überflüssig, da Fehler direkt an die Zentrale gemeldet werden.
Sydney nimmt hier eine Vorreiterrolle ein und möchte mit gutem Vorbild voran gehen. Die neuen Verkehrsschilder würden auch hierzulande durchaus eine gute Figur machen und beim Einsparen von Kosten helfen.
Stadt ohne Verkehrszeichen
Aber brauchen wir überhaupt noch Verkehrszeichen? Immer wieder tauchen Berichte, Wünsche und Konzepte auf, die Städte, Orte und Kommunen ohne Verkehrsschilder und Ampeln skizzieren. Dabei kam es auch schon zu Pilotprojekten, die mit finanzieller Unterstützung der EU umgesetzt wurden. Die Kleinstadt Bohmte im Osten des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen wurde als erste Kleinstadt Deutschlands dazu auserkoren den Versuch „Stadt ohne Verkehrszeichen“ durchzuführen. In der Tat funktionierte das Ganze zunächst ganz gut. Zumindest hielten sich die Unfälle in Grenzen, die Funktion der Schilder übernahm die Autohupe. So ganz glücklich gaben sich die Bewohner des kleinen Städtchens jedoch nicht. So hatten es vor allem die Fußgänger sehr schwer sich beim Überqueren der Straßen gegen die hupenden Autos zu behaupten. Einen ausführlichen Bericht zu diesem dennoch interessanten Pilotprojekt liefert die Süddeutsche Zeitung.
Quelle: The Register