Südzucker kürzt Dividende drastisch – doch die Aktie steigt
Ein harter Einschnitt für Aktionäre
Die Nachricht kam wenig überraschend, doch die Dimension ist drastisch: Südzucker kürzt die Dividende für das Geschäftsjahr 2024/25 von 90 Cent auf nur noch 20 Cent pro Aktie – ein Minus von fast 80 Prozent. Grund dafür ist ein deutlicher Einbruch beim operativen Ergebnis.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank von 1,1 Milliarden Euro auf 715 Millionen Euro, während das operative Konzernergebnis sogar um fast zwei Drittel auf 340 Millionen Euro abrutschte.
Trotz des Rückgangs fiel das Minus nicht so stark aus, wie viele Analysten befürchtet hatten. Warburg-Research-Experte Oliver Schwarz spricht von "signifikant besseren Zahlen als erwartet". Die Prognosen waren düsterer ausgefallen, weshalb die Aktie im frühen Handel zunächst leicht zulegen konnte, bevor sie wieder nachgab.
Zuckerpreise unter Druck – Hoffnung auf Stabilisierung
Der Hauptgrund für die schwache Performance ist der anhaltende Preisverfall bei Zucker in der EU. Seit Oktober 2024 sind die Preise stark gesunken und haben die Margen des Konzerns belastet.
Trotzdem hält der Vorstand an seinen Zielen fest: Für das Geschäftsjahr 2025/26 erwartet Südzucker einen moderaten Umsatzrückgang, jedoch eine Erholung der Gewinne.
Die Prognose für das operative Konzernergebnis liegt zwischen 150 und 300 Millionen Euro, das EBITDA soll sich zwischen 525 und 675 Millionen Euro bewegen.
Die Anleger setzen auf eine Trendwende
Während der aktuelle Rückgang die Anleger schmerzt, setzen viele auf eine Erholung der Zuckerpreise ab dem Wirtschaftsjahr 2025/26. Sollte sich der Markt stabilisieren, könnte Südzucker von einer steigenden Nachfrage profitieren. Auch die Diversifikation des Konzerns in andere Segmente wie Bioethanol und funktionelle Lebensmittel könnte langfristig für mehr Stabilität sorgen.