Sturmflut, Regen und umgeknickte Bäume im Norden
Die nordfriesischen Halligen liefen in der Nacht zum Sonntag voll Wasser und meldeten landunter. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) maß die höchste Windgeschwindigkeit auf Hallig Hooge mit der Orkanstärke von 122 Kilometern pro Stunde.
Am Pegel Husum stieg die Flut in der Nacht etwa 1,80 Meter über das normale Hochwasser, in Hamburg wurde ein um etwa 1,50 Meter höherer Wasserstand gemessen. Die Elbe schwappte auf den St. Pauli- Fischmarkt. Die Händler konnten ihren früh-sonntäglichen Markt aber ohne große Einschränkungen öffnen.
Am Sonntagnachmittag stieg das Wasser erneut bis zu knapp zwei Meter über das normale Hochwasser. Große Teile des Fährverkehrs in Nordfriesland wurden vorübergehend unterbrochen. Auch der «Halunder Jet», der Hamburg und Helgoland verbindet, blieb im Hafen. Die Feuerwehr in der Hansestadt hatte bereits in der Nacht alle Hände voll zu tun, mehrere Straßen standen unter Wasser. Überschwemmungen hatte es am Samstagnachmittag auch in Flensburg gegeben.
Auf Hallig Hooge mussten sich Vermieter und Gäste am Sonntag auf die besondere Situation einstellen. An normalen Verkehr war nicht zu denken. «Die Wege sind alle unter Wasser», sagte Bürgermeister Matthias Piepgras. Auch bei Niedrigwasser konnte tagsüber nichts ablaufen, die Flut am Sonntagnachmittag machte jeden Schiffsverkehr von und nach Hooge erneut unmöglich. «Die einen können nicht weg, die anderen können nicht her», sagte Piepgras. Das sei eben so auf einer Hallig.
Für Warften und Deiche bedeutete der Sturm dagegen keine Gefahr. Bis 2,90 Meter über dem mittleren Hochwasser gilt in Hamburg noch die «Wasserstandsstufe 0». Nur in Einzelfällen kann es dabei zu Überflutungen kommen, wie zum Beispiel auf Fischmarkt. Die bisher höchste Sturmflut lief in Hamburg am 3. Januar 1976 mit etwa 4,35 Meter über dem mittleren Hochwasser auf. Damals hielten die Deiche und Sturmflut-Schutzanlage, die inzwischen weiter verstärkt wurden.