Streik im Weihnachtsgeschäft: Verdi setzt Zalando unter Druck
Inmitten des hektischen Weihnachtsgeschäfts rüstet sich der Online-Modehändler Zalando erneut gegen den Druck von Verdi, der durch einen gezielten Warnstreik verstärkt wird. Die Gewerkschaft betont die Notwendigkeit fairer Arbeitsbedingungen und fordert, dass der Betrieb nicht unbegrenzt von den Rekordumsätzen profitieren kann, ohne den Beschäftigten entsprechende Anerkennung zu bieten. Matthias Adorf, Gewerkschaftssekretär, hebt den Unmut der Belegschaft hervor: Die Beteiligung an den Streiks war beachtlich, mit 50 Teilnehmern in der Nachtschicht und bis zu 70 in der Frühschicht. Es sei unverständlich, so Adorf, dass Zalando in der äußerst lukrativen Black Week und Cyber Week die Interessen und Bedürfnisse der Arbeitnehmer überschaut.
Zalando hingegen verweist auf eigene Maßnahmen wie eine bemerkenswerte Gehaltserhöhung am Erfurter Standort um 14,5 Prozent seit 2024 sowie weitere Vorteile für die Mitarbeiter. Trotzdem war das Unternehmen für eine aktuelle Stellungnahme zunächst nicht verfügbar. Die zuvor ergriffenen Maßnahmen schienen bislang keine umfassenden Auswirkungen auf den Kundenservice gehabt zu haben. Verdi fordert die Anerkennung des regionalen Flächentarifvertrags, was für Zalando-Mitarbeiter ein bedeutendes Lohnplus und zusätzliche Verbesserungen im Arbeitsalltag bedeuten würde.
Adorf argumentiert, dass die Umsetzung eines Tarifvertrags für Zalando kein unlösbares Problem darstelle, doch das Unternehmen scheue sich vor dieser Verpflichtung, um Kontrolle und Mitsprache zu vermeiden. Eine Streikversammlung am Dienstag soll den weiteren Verlauf bestimmen.

