Street-View-Echo im Ausland

Berlin (dpa) - Schon die Pläne für den Google-Dienst Street View hatten zu heftiger Kritik in Deutschland geführt. Im Ausland, wo es Street View schon gibt, ist das Echo mal entspannt, mal entrüstet. Ein Überblick:

USA: In den USA nahm das Street-View-Projekt im Mai 2007 seinen Ausgang. Mittlerweile ist das riesige Land fast flächendeckend erschlossen. Selbst etliche entlegene Gebiete sind kartographiert samt weitläufiger Nationalparks und neuerdings sogar Radwegen. Der Widerstand gegen Fotos, auf denen Menschen mitunter noch zu erkennen sind, ist abgeflaut. Dagegen wächst die Kritik gegen Googles parallele Datensammelei. Insgesamt 38 Bundesstaaten haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen den Mitschnitt von WLAN-Daten vorzugehen.

SCHWEIZ: Von den Eidgenossen hagelte es Kritik. Viele der auf ihre Unabhängigkeit und Privatsphäre bedachten Schweizer fühlen sich durch die Kamera-Fahrten der Google-Autos belästigt. Die Aufnahme weiterer Bilder ist zwar erlaubt - allerdings nur, wenn die Route vorher bekanntgegeben wird und sich Anwohner auf den oft ungebeten «Besuch» vor ihrer Haustür einstellen können. Eine Veröffentlichung der Bilder ist derzeit noch nicht erlaubt. Der Schweizer Datenschutzbeauftragte Hanspeter Thür hatte sich mit Google auf diese Zwischenlöschung verständigt, bis das Bundesverwaltungsgericht in Bern eine abschließende Entscheidung zu dem Reizthema fällt.

NIEDERLANDE: In den Niederlanden hielten sich Proteste gegen die Einführung von Street View in Grenzen. So konnte sich die oppositionelle Sozialistische Partei (SP) nicht mit der Forderung durchsetzen, Google wegen der - mittlerweile von dem Unternehmen abgestellten - Erfassung von privaten Drahtlos-Netzwerken strafrechtlich zu verfolgen. Inzwischen gibt es sogar eine Internetplattform, die von Street View erfasste Bilder nach inhaltlichen Kategorien sortiert ins Netz stellt, darunter «Bekannte Niederländer», «Hunde» oder «Lustige Szenen».

FRANKREICH: In Paris nutzen viele Street View bei der Wohnungssuche oder um sich Treffpunkte vorher anzuschauen. Nachdem im Mai bekanntgeworden war, dass bei den Kamerafahrten auch Daten aus offenen Funknetzen miterfasst wurden, schaltete sich die französische Datenschutzbehörde CNIL ein und stellte eigene Untersuchungen an. Daraus ging hervor, dass Google sogar Passwörter und Emails registriert habe. Einen großen öffentlichen Aufschrei gab es jedoch nicht.

SPANIEN: Der Dienst wurde eingeführt, ohne dass es in Spanien ein großes öffentliches Thema war. Wie in vielen anderen Ländern ermittelt die spanische Datenschutzbehörde, inwieweit Google Daten aus privaten WLAN-Netzwerken gesammelt hat. Die Google- Verantwortlichen in Spanien betonten, solche private Daten seien nur versehentlich mitgeschnitten worden. Google wolle die Informationen gar nicht haben und bemühe sich in Zusammenarbeit mit den spanischen Datenschützern um eine einvernehmliche Lösung.

ITALIEN: In Italien gibt es Street View seit November 2008. Im vergangenen Mai schaltete sich die italienische Datenschutzbehörde wegen der aufgezeichneten persönliche Daten ein. Geklärt werden sollte, ob die Aufzeichnung vorschriftsmäßig war und ob Dritte zu den Nutzerdaten Zugang hatten. Google sollte die Datenschützer zudem über den Zeitraum, den Verwendungszweck und die Speicherung der Daten informieren. Ergebnisse dieser Untersuchungen gab es bisher noch nicht. Seither wurden keine neuen Bilder aufgenommen.

Computer / Internet
10.08.2010 · 22:52 Uhr
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