Stimmen aus der Wirtschaft: Maschinenbau fordert klare Kante gegen AfD
Inmitten der anhaltenden Diskussion über die Haltung der Wirtschaft zur AfD hat der Präsident des Maschinenbauverbands VDMA, Bertram Kawlath, die Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD zu zügigen Reformen aufgerufen. Die von Wählern mit einem Regierungsauftrag versehenen Parteien sollten dringend die notwendigen Schritte unternehmen, um eine nachhaltige Strategie für Deutschland zu entwickeln, so Kawlath in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Mit Sorge betrachte man, wie die politischen Kräfte der Mitte ihr Mandat nutzen.
Die Erwartungen der Wirtschaft an die Regierung blieben bislang unerfüllt, was möglicherweise auch zu dem umstrittenen Versuch des Verbands der Familienunternehmer geführt habe, den Dialog mit der AfD zu suchen. Kawlath kritisierte diesen Ansatz als verzweifelt und unterstrich die Gefahr, die von den Positionen der AfD für den Wirtschaftsstandort Deutschland ausgehe. Bei einem Blick auf die rund 3.600 Mitgliedsunternehmen des VDMA, die fast die Hälfte ihrer Umsätze in Europa generieren, werde deutlich, wie problematisch ein EU- oder Euro-Austritt wäre, wie ihn die AfD anstrebe.
Ein Austritt Deutschlands aus der NATO, eines der weiteren Kernanliegen der AfD, würde ebenfalls zu erheblichen Unsicherheiten führen. Angesichts solch grundlegender Differenzen sei es nebensächlich, ob es Übereinstimmungen in Steuerfragen gebe, fügte Kawlath hinzu. Der Verband der Familienunternehmer hatte nach herber Kritik und dem Austritt mehrerer prominenter Mitglieder seine Haltung zur AfD revidiert. Die Einladung von AfD-Abgeordneten zu einem parlamentarischen Abend sei ein Fehler gewesen, gestand die Präsidentin Marie-Christine Ostermann ein.

