Stefan Wolf verlässt Gesamtmetall – Neuer Führungswechsel vor Tarifrunde
Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, hat überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Wie der Verband bestätigt, gibt der 64-Jährige sein Amt mit sofortiger Wirkung auf. Ursprünglich bis Juni 2026 gewählt, entschied sich Wolf für einen vorzeitigen Abschied angesichts der bevorstehenden, als herausfordernd erwarteten Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie.
Wolf betont, dass seine Nachfolge frühzeitig in die umfangreichen Vorbereitungen eingebunden werden sollte, statt erst im regulären Übergabemonat einzusteigen. Die Tarifverhandlungen beginnen zwar erst im September, doch die Vorbereitungsphase erfordert bereits frühzeitig intensive Gespräche. Seit 2020 führte Wolf den Verband und plante ohnehin, sich nicht zur Wiederwahl zu stellen. Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin ist bislang nicht benannt, allerdings läuft der Findungsprozess bereits.
Das gegen ihn laufende Strafverfahren, bei dem ihm die Schwarzbeschäftigung einer Haushaltshilfe vorgeworfen wird, spielte laut Wolf bei seiner Entscheidung keine Rolle. Der ehemalige CEO des Autozulieferers ElringKlinger sieht sich seit Mai einem Strafbefehl ausgesetzt, initiiert von der Staatsanwaltschaft Tübingen.
Das Präsidium von Gesamtmetall würdigte Wolf in einer offiziellen Erklärung für seinen "unermüdlichen" Einsatz und hob seine empathische und geradlinige Verbandsführung hervor, die stets im Sinne der Branche ausgerichtet war.

