Stahlgipfel im Kanzleramt: Deutschlands Stahlindustrie am Scheideweg
Bundeskanzler Olaf Scholz hat renommierte Vertreter aus der Stahlbranche, Gewerkschafter und Betriebsräte für einen richtungsweisenden Stahlgipfel ins Kanzleramt geladen. Ziel des Treffens sind konkrete Maßnahmen zur Sicherung der Stahlproduktion in Deutschland. Der Kanzler betonte in den sozialen Medien die Notwendigkeit stabiler Strompreise, Investitionsförderungen und Schutzmechanismen gegen Dumping-Stahl.
Gegenüber der Funke Mediengruppe erklärte Scholz die strategische Bedeutung des Stahls für die Industrie, die Deutschland noch lange begleiten werde. Der geplante Abbau von 11.000 Arbeitsplätzen bei Thyssenkrupp Stahl hat bereits zu Widerstand seitens der Arbeitnehmervertretungen geführt. Scholz zeigte sich besorgt über die Abhängigkeit von Lieferanten aus außereuropäischen Ländern in der Rüstungsindustrie und ließ die Option einer staatlichen Beteiligung bei Thyssenkrupp nicht vom Tisch.
Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck unterstrich die Bedeutung des Stahls als Grundstein industrieller Wertschöpfung. Deutschland müsse unabhängiger werden und gleichzeitig klimaneutralen Stahl forcieren. Die vier führenden Stahlproduzenten im Land werden mit rund sieben Milliarden Euro gefördert, um ihre Produktion auf grünen Stahl umzustellen – ein Schlüsselprojekt für die wirtschaftliche Transformation und den Wasserstoffausbau.

