Square-Enix: DRM hilft unserem Profit
DRM-Mechanismen sind vielen Spielern ein Dorn im Auge: Auch wenn man versteht, dass Videospiel-Hersteller ihre Produkte vor Piraten schützen möchten, wird dieses Schutzbedürfnis allzu häufig auf dem Rücken der ehrlichen Kunden ausgetragen. Während Piraten immer einen Weg finden mit mehr oder weniger großem Aufwand, ihre Spiele zu knacken und umsonst zu spielen, sind es oftmals diejenigen, die sich an die Regeln halten, die unter allzu aggressiven DRM-Maßnahmen leiden. Besonders im PC-Bereich gab es in den vergangenen Jahren eine Unzahl an Methoden, die vor allem eine Last waren: Einige Hersteller setzten auf einen Online-Zwang, durch welchen Spiele — selbst Single-Player-Titel — nur dann funktionierten, wenn eine Verbindung mit dem Internet bestand. Wer seinerzeit Assassins Creed 2 am PC spielen wollte, wurde bei jedem Disconnect zurück ins Hauptmenü geworfen. Frei nach dem Motto: Dein Pech. Auch andere DRM-Techniken wie SecuROM stehen unter Verdacht, sich tief und fest in den PC seines Nutzers einzunisten und ihn sogar auszuspionieren — natürlich nur für die Sicherheit des Spiels. Ist klar.
Als Microsoft im vergangenen Jahr ankündigte, eine Internet-Verbindung vorauszusetzen, damit die Xbox One benutzt werden kann und außerdem die gekauften Spiele an die Konsole des Benutzers zu binden, wurde nicht zu Unrecht eine aggressive DRM-Taktik gewittert. Der entstandene Shitstorm zwang Microsoft dazu, in Windeseile von ihrem einstigen Plan zurückzutreten.
Dennoch, wenn es nach Adam Sullivan, Senior Manager of Business and Legal Affairs von Square-Enix America, geht, sind DRMs auch in Zukunft unverzichtbar. Im Gespräch mit TorrentFreak verriet er, dass Kopierschutzmechanischem einen einfachen Zweck erfüllen:
“Der primäre Nutzen für uns ist derselbe wie für jedes andere Business: Profit.”
Square-Enix habe den Ruf ihre IPs aggressiv zu beschützen. Dies solle Piraten abschrecken, meint Sullivan.
“Wie auch immer, Effektivität ist notorisch schwer zu messen. Um es kurz zu machen, wir verlassen uns auf die Daten, die wir von unserem Sales Team, anderen Anbietern und durch Consumer Feedback erhalten.”
Dennoch weiß man, dass DRM nicht zu aufdringlich sein darf. Genau das sei der Schlüssel: DRM sei zwar für Square-Enix unerlässlich, der Kopierschutz dürfe aber niemals den Konsumenten technisch davon abhalten, sein gekauftes Spiel spielen zu können.
“Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Leute alle paar Jahre einen neuen Computer kaufen oder mehrere Computer besitzen. Manchmal hat man keine zuverlässige Internetverbindung. Es gibt bislang keine perfekte Lösung.”
DRM werde nichtsdestotrotz in der unmittelbaren Zukunft nicht von der Bildfläche verschwinden.
“Solange wir uns Sorgen über Dinge wie den Klau von privaten Daten, Account-Sharing und Hacking machen, brauchen wir eine Form von DRM.”
Natürlich muss DRM nicht zwangsläufig schlecht sein. Auch Valves Steam-Service ist in seinem Kern nichts anderes als das — und trotzdem schwören Millionen von Gamern auf die Kraft des Dampfes.