Sprengung eines Damms entspannt US-Hochwasserlage

San Francisco/New York (dpa) - Mit der Sprengung eines Damms ist die Hochwasserlage am Mississippi in den USA entschärft worden. Am Zusammenfluss mit dem Ohio-River sank der Pegelstand nach der Sprengung in der Nacht um 32 Zentimeter auf 18,5 Meter, berichtete die US-Wetterbehörde NOAA.

Kurz zuvor hatte der Pegelstand sechs Meter über dem Normalwert gelegen. Mit zwei weiteren Sprengungen sollte der Abfluss des Hochwassers im Laufe des Dienstags noch verstärkt werden. Der bereits evakuierte Ort Cairo und andere Ortschaften in Missouri, Illinois und Kentucky sollten so vor Überflutung geschützt werden. Das Hochwasser überschwemmt nun tausende Hektar Farmland.

Der Präsident der Mississippi River Commission, Generalmajor Michael Walsh, hatte am Montagabend die Genehmigung für die Sprengung nahe der Stadt Birds Point gegeben. «Ich hätte niemals gedacht, dass der Fluss einen solch hohen Stand erreichen könnte» sagte Walsh. Anhaltende Regenfälle und der zunehmende Druck des Wassers auf den Damm hätten ihm keine andere Wahl gelassen, als eine Sprengung zu veranlassen. Die Situation in dem Gebiet sei beispiellos und erfordere schnelles Handeln. Wissenschaftler, Bauleiter und Bootsführer hatten der Entscheidung zugestimmt.

Etwa 150 Mitglieder des Army Corp of Engineers - einem Kommando der US-Armee aus Zivilisten und Soldaten - unterstützen die Küstenwache bei der nicht ganz unumstrittenen Maßnahme. Um die 2800 Einwohner zählende Ortschaft Cairo an der Mündung des Ohio in den Mississippi vor den Fluten zu bewahren, mussten fasst 100 Häuser geräumt und fruchtbares Ackerland überschwemmt werden. Die Bauern und Besitzer des Landes hatten die Sprengung zu verhindern versucht.

Cairo war im 19. Jahrhundert ein wichtiger Dampfschiffhafen und diente während des Bürgerkriegs als Hauptquartier für die Unionsarmeen unter dem Oberbefehlshaber und späteren Präsidenten Ulysses S. Grant. In den 1920er Jahren war die Sprengung des Schutzwalls im Katastrophenfall von den Behörden erstmals bewilligt worden, berichtete das «Wall Street Journal». Erst einmal - im Jahr 1937 - wurde davon Gebrauch gemacht.

Der Mississippi ist mit knapp 3800 Kilometern einer der längsten Flüsse der Welt. Er entspringt im nördlichen US-Bundesstaat Minnesota, fließt durch den mittleren Teil der Vereinigten Staaten und mündet in den Golf von Mexiko.

Unwetter / USA
03.05.2011 · 16:50 Uhr
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