Sport bei Hitze: So schützt du deinen Körper und bleibst leistungsfähig

Wenn die Temperaturen steigen, zieht es viele Menschen zum Sport ins Freie. Doch körperliche Aktivität bei Hitze ist nicht ohne Risiko. Hohe Temperaturen, direkte Sonneneinstrahlung und hohe Luftfeuchtigkeit belasten das Herz-Kreislauf-System und können die Leistungsfähigkeit deutlich einschränken. Wer achtsam mit sich umgeht und einige einfache Regeln beachtet, kann jedoch auch bei Sommerhitze sicher und effektiv trainieren.
Die richtige Tageszeit wählen
Der wohl wichtigste Faktor für sicheres Training bei Hitze ist der Zeitpunkt. In den frühen Morgenstunden – meist zwischen 5 und 9 Uhr – ist die Luft noch kühl und frisch. Auch der späte Abend, wenn die Sonne tiefer steht und die Temperaturen langsam sinken, ist für sportliche Aktivitäten geeignet. Dagegen sollte die Mittagshitze unbedingt gemieden werden. In der Zeit von etwa 11 bis 17 Uhr sind die UV-Strahlen am stärksten, die Luft ist oft stickig, und die Oberflächen wie Asphalt oder Kunstrasen geben zusätzlich Wärme ab, die den Körper belastet.
Kühle Trainingsorte bevorzugen
Wenn möglich, sollte das Training in den Schatten verlegt werden – beispielsweise in den Wald, in einen Park oder ans Wasser. Dort ist es nicht nur kühler, sondern auch die Luftfeuchtigkeit meist angenehmer. Asphaltierte Straßen, sonnenbeschienene Wege und städtische Plätze heizen sich stark auf und sollten möglichst gemieden werden. Naturböden sind nicht nur angenehmer für den Kreislauf, sondern schonen zudem die Gelenke.
Leichte und atmungsaktive Kleidung tragen
Die Wahl der richtigen Kleidung kann bei Hitze einen großen Unterschied machen. Ideal ist Sportbekleidung aus Funktionsmaterialien, die atmungsaktiv ist und Schweiß vom Körper wegtransportiert. Helle Farben reflektieren Sonnenlicht besser als dunkle und helfen so, die Körpertemperatur niedriger zu halten. Eine Kopfbedeckung – etwa ein leichtes Cap oder ein dünnes Sporttuch – schützt vor direkter Sonne und beugt Überhitzung vor. Wichtig ist auch, die Augen durch eine Sonnenbrille mit UV-Schutz zu schützen.
Sonnenschutz nicht vergessen
Gerade bei längerem Aufenthalt im Freien sollte die Haut ausreichend vor UV-Strahlung geschützt werden. Eine wasser- und schweißfeste Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ist Pflicht – auch an bewölkten Tagen. Sie sollte mindestens 20 bis 30 Minuten vor dem Training aufgetragen werden, damit sie gut einziehen kann und nicht direkt wieder mit dem Schweiß abgewaschen wird.
Viel trinken – und rechtzeitig
Der Flüssigkeitsbedarf steigt bei sportlicher Aktivität im Sommer stark an. Schon ein geringer Flüssigkeitsmangel kann die Konzentration und Ausdauer beeinträchtigen. Deshalb ist es wichtig, bereits vor dem Training ausreichend zu trinken. Auch während der Belastung sollten regelmäßig kleine Mengen Wasser oder eine isotonische Lösung zugeführt werden – vor allem bei längeren oder intensiven Einheiten. Nach dem Training gilt es, den Flüssigkeitsverlust möglichst zeitnah auszugleichen. Wer viel schwitzt, verliert auch Elektrolyte – in diesem Fall können spezielle Sportgetränke helfen, den Mineralstoffhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Intensität anpassen und auf den Körper hören
Hohe Temperaturen stellen eine zusätzliche Belastung für den Körper dar. Wer gewohnt ist, bei 20 Grad seine Bestzeit zu laufen, wird bei 32 Grad an Grenzen stoßen. Deshalb gilt: Training bei Hitze ist keine Zeit für Rekorde. Tempo und Intensität sollten reduziert, Pausen häufiger eingelegt werden. Der Körper sendet klare Warnsignale, wenn er überfordert ist – etwa durch Schwindel, Übelkeit, Herzrasen oder plötzliche Erschöpfung. In solchen Fällen sollte das Training sofort unterbrochen werden. Auch der Schweißfluss kann ein Warnzeichen sein: Wenn man plötzlich nicht mehr schwitzt, obwohl der Körper stark belastet ist, kann das auf einen drohenden Hitzschlag hindeuten.
Abkühlen nach dem Training – aber richtig
Nach dem Sport braucht der Körper Zeit, um sich zu regenerieren. Eine kurze Erholungsphase im Schatten hilft, den Kreislauf zu stabilisieren. Wer duscht, sollte auf eiskaltes Wasser verzichten – besser ist lauwarmes oder leicht kühles Wasser, das die Körpertemperatur sanft senkt. Auch ein kalter Waschlappen im Nacken oder ein Fußbad können wohltuend sein.
Alternative Trainingsformen nutzen
An besonders heißen Tagen lohnt sich der Blick auf Alternativen. Schwimmen, Aqua-Fitness oder Stand-up-Paddling sind hervorragende Möglichkeiten, um sich zu bewegen und dabei gleichzeitig für Abkühlung zu sorgen. Auch eine Trainingseinheit in einem klimatisierten Fitnessstudio oder eine sanfte Yoga-Session zu Hause können gute Alternativen sein. Wer das Training nicht komplett ausfallen lassen möchte, kann zudem mit kürzeren Einheiten arbeiten oder auf Mobilitäts- und Dehnübungen ausweichen.
Fazit
Sport bei Hitze ist grundsätzlich möglich – solange man die Belastung an die äußeren Bedingungen anpasst und aufmerksam auf den eigenen Körper hört. Wer früh oder spät trainiert, schattige Orte bevorzugt, genug trinkt und sich nicht überfordert, kann auch bei hohen Temperaturen aktiv und fit bleiben. Achtsamkeit und Flexibilität sind dabei der Schlüssel: Es muss nicht immer Vollgas sein – manchmal ist weniger mehr, gerade im Sommer.

