Spielerbörse WM: Das große Bieten beginnt

Hamburg (dpa) - Inter und Barca buhlen um Mesut Özil, Arsenal will Per Mertesacker, Real Madrid öffnet wieder die Brieftasche - mit der heißen WM-Phase beginnt auch das große Bieten auf der Spielerbörse.

Dabei hat sich besonders Joachim Löws «Boy-Band» in den Fokus der Top-Clubs gespielt und darf auf einen lukrativen Zahltag hoffen. «Wenn ein junger Spieler nach der WM wechselt, wird er viel mehr Geld verdienen als vorher. Da kann sich sein Gehalt schon verdoppeln», sagte Spielerberater Roger Wittmann der Nachrichtenagentur dpa.

Dank des Höhenflugs ins Halbfinale wecken Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Co. Begehrlichkeiten. Bayern-Vorstandschef Karl- Heinz Rummenigge beeilte sich schon vor Wochen, seinen Nationalspielern das Prädikat «unverkäuflich» anzuhängen. Die DFB- Stars finden sich längst auf den Wunschzettel der besten Adressen in Europa wieder, doch auch die deutschen Vereine wollen von der Strahlkraft des Weltturniers profitieren. «Ich sehe eine gute Chance, dass wir den ein oder anderen WM-Star in der Bundesliga sehen», sagte Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga, der «Welt am Sonntag».

Bislang zeigen sich nur die üblichen Verdächtigen aus Spanien und England spendabel. Der FC Barcelona hat sich bereits vor der WM für 40 Millionen Euro den bisherigen Torschützenkönig David Villa vom FC Valencia gesichert. Multi-Milliardär Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan bewilligte bei Manchester City mehr als 70 Millionen Euro für das Trio David Silva, Yaya Touré und Jerome Boateng. «Schon zwei, drei, vier große Transfers können eine Kettenreaktion auslösen», erwartet Berater Wittmann.

Auch sein Branchenkollege Lars-Wilhelm Baumgarten hält die «großen Schritte», die den kleineren Clubs mit einem Schlag Kapital für mehrere Zukäufe verschafft, für essenziell. Ein Transfer-Hype wird seiner Ansicht nach aber ausbleiben. «Ich gehe nicht davon aus, dass wir ein Boom-Jahr erleben werden, aber auch keins, in dem wir hungern werden. Es ist ein bisschen mehr wirtschaftliche Vernunft eingekehrt», sagte der Geschäftsführer der Agentur «Stars & Friends Deutschland GmbH», die unter anderem Simon Rolfes vertritt.

Auf eine ausgiebige Einkaufstour will Coach José Mourinho bei Real Madrid dennoch nicht verzichten. Nach dem argentinischen Jung-Star Ángel di María, für den die Spanier etwa 25 Millionen Euro an Benfica Lissabon überwiesen, sind trotz ihrer schwachen WM mit England auch Steven Gerrard (FC Liverpool) und Ashley Cole (FC Chelsea) im Visier.

Noch mehr Chancen bietet sich für die Topstars der WM, ihre Auftritte am Kap zu versilbern. «Man muss das Eisen schmieden, wenn es heiß ist», sagte Baumgarten. Nach drei WM-Treffern liebäugelt Brasiliens Luís Fabiano mit einem Abgang beim FC Sevilla. «Ich liebe den italienischen Fußball, aber das wird sich nach der WM entscheiden», sagte er zum kolportierten Interesse des AC Mailand. Uruguays Jungstar Luis Suárez, zurzeit für Ajax Amsterdam aktiv, äußerte auffällig seinen Traum, «bei Real oder Barca zu spielen».

Einige Spieler setzen jedoch mehr auf Sicherheitstaktik. Der frühere Nürnberger Robert Vittek unterschrieb einen Vertrag bei MKE Ankaragücü in der Türkei, bevor sein Marktwert durch vier WM-Tore deutlich stieg. Der Slowake ist allerdings mit einer Ausstiegsklausel auf eine gestiegene Nachfrage vorbereitet. «Das ist Verhandlungstaktik», erklärte Baumgarten, «es gibt viele Konstellationen mit festgeschriebenen Ablösesummen.»

Fußball / WM / Spielerbörse
05.07.2010 · 06:52 Uhr
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