Merz verströmt Kanzlerflair auf CDU-Parteitag
In seiner Rede auf dem Berliner CDU-Parteitag hat Friedrich Merz die politische Bühne genutzt, um seine Position als souveräner Parteiführer und potenzieller Kanzlerkandidat zu festigen. Er wählte bewusst einen Staatsmanns-Ansatz, der weniger auf direkte Konfrontation mit der regierenden Ampelkoalition abzielte, als auf den Versuch, mit sachlichem Duktus und Schwergewicht auf politische Substanz die Union als regierungsfähige Alternative zu positionieren.
Merz, der die Herausforderung annahm, die CDU auf zukünftige Wahlkämpfe einzuschwören und ihre Ambition auf Regierungsverantwortung zu betonen, entschied sich für eine sachliche und reflektierte Tondiktion. Damit vermied er es, das Partei-Publikum allein durch negative Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD oder dessen Ampel-Regierung in Begeisterung zu versetzen.
Mit einer Präsentation, die an die zurückhaltende Art der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel erinnerte – eine Person, zu der Merz bekanntermaßen ein ambivalentes Verhältnis hegt –, trug er unerwartet dazu bei, Kontinuität im christdemokratischen Führungsbild zu wahren. Seine Ausführungen, die auf große politische Zusammenhänge abzielten, zeichneten das Bild eines Mannes, der jenseits politischer Polemik Visionen für das Land skizzieren will. (eulerpool-AFX)