Sperrstunde für Junkfood-Werbung in Großbritannien soll Kinder schlanker machen
Erst die leckeren Pommes mit ganz viel Ketchup, dazu eine Limo, und zum Nachtisch den Donut mit Schokoglasur und bunten Streuseln: So sieht leider manche Mahlzeit für Kinder – und teilweise auch für Erwachsene – aus. So sehr das auch schmeckt, so viel Schaden richtet es an, wenn der kulinarische Ausrutscher zur Gewohnheit wird. Mit einer Sperrstunde für Junkfood-Werbung will Großbritannien nicht nur den Heißhunger eindämmen, sondern auch die Nahrungsmittelproduzenten auf die gesunde Schiene zwingen. So soll das gehen!

Junkfood-Werbung ab 2026 in UK komplett verboten
Ab sofort soll in Großbritannien Werbung für Junkfood im Fernsehen erst nach 21 Uhr möglich sein, davor wird sie gesetzlich verboten. Im Internet dürfen Firmen überhaupt keine Pommes, Burger und Co. mehr anpreisen – und das Komplettverbot im TV folgt Anfang 2026. Das Verfahren erinnert an das sukzessive Verbot von Tabakwerbung, das bei uns 1975 in Radio und Fernsehen begann. Seit 2024 ist auch die Werbung für E-Zigaretten in Deutschland verboten. Damals ging es darum, die erschreckenden gesundheitlichen Folgen des Zigarettenkonsums einzugrenzen, heute steht der Kampf gegen Übergewicht bei Kindern auf dem Programm. Egal ob Chips, Schokolade, Limonade oder Pommes: Nichts davon sollen die Kids vor dem Bildschirm mehr zu sehen bekommen.
Inhaltsstoffe entscheiden über das Werbeverbot
Die aktuelle Labour-Regierung führt damit das ursprüngliche Vorhaben ihrer konservativen Vorgänger aus. Ob ein Produkt betroffen ist, hängt von dessen Inhaltsstoffen ab: Zu viele gesättigte Fettsäuren, Zucker und Salz führen zur roten Karte. Reduzieren die Hersteller die schädlichen Stoffe in ihren Produkten in ausreichendem Maß, dürfen sie wieder werben: Das soll die Unternehmen zum Umdenken zwingen und schlussendlich den kindlichen Speiseplan um ganze 7,2 Milliarden Kalorien im Jahr abspecken. Zu erwarten ist eine gleichzeitige Entlastung des britischen Gesundheitssystems, da jetzt schon 10 Prozent der 4-jährigen Kinder adipös sind und jedes fünfte Kind bis zu seinem fünften Lebensjahr Karies entwickelt – alles vermeidbar!
Quelle: spiegel.de

