Spannungen eskalieren: Iranischer General bei Angriff in Damaskus getötet
Ein hochrangiger General der iranischen Revolutionsgarden, Mohammad Resa Sahedi, fiel einem Angriff zum Opfer, hinter dem Teheran Israel vermutet. Die Attacke habe sich am Montag auf die Konsularabteilung der iranischen Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus ereignet, meldete der iranische Staatsrundfunk. Sahedi, Brigadegeneral der IRGC-Auslandseinheit, hatte dem Vernehmen nach die Verantwortung für Operationen in Syrien und dem Libanon inne.
Laut der Beobachtungsstelle für Menschenrechte kamen neben Sahedi sieben weitere Mitglieder der Revolutionsgarden ums Leben. Ein gezielter Angriff, der laut staatlichen syrischen Medien auch die Stellvertretung des Generals miteinschließt; Israel hat sich allerdings zu den Vorwürfen nicht offiziell geäußert. In den sozialen Netzwerken vielfach geteilte Aufnahmen zeigten das von der Detonation getroffene Konsulargebäude, Rauchschwaden und Trümmer bedeckend.
Die Verurteilung seitens des iranischen Außenministers Hussein Amirabdollahian ließ nicht auf sich warten. Er beschuldigte den israelischen Ministerpräsidenten, das geistige Gleichgewicht verloren zu haben, und bezog sich dabei auf die fortgesetzten Auseinandersetzungen in Gaza. Der Vorfall ereignete sich an einem Feiertag, was vermutlich das Ausmaß möglicher Opfer verringerte.
Analysten, wie Hamidreza Azizi von der Stiftung für Wissenschaft und Politik in Berlin, warnen vor einer möglichen schwerwiegenden Eskalation. Angesichts des Zwiespalts zwischen dem Druck, zu reagieren und dem Risiko einer Konfliktausweitung, sei Irans Entscheidungsträger in einer prekären Lage.
Die Lage in Syrien bleibt angespannt; ein Bürgerkrieg wütet seit 2011. Teheran, ein Hauptverbündeter der syrischen Regierung, steht auch wegen seiner Beraterrolle und Unterstützung für lokale Milizen wie die Hisbollah im Fokus Israels, das seine Angriffe auf syrischem Boden seit dem Gaza-Krieg verstärkt hat. Zuletzt wurden Anfang des Jahres Vergeltungsraketen auf Ziele in Syrien und im Irak geschossen, was als direktes Signal an Israel interpretiert wurde.
Die Elitestreitkräfte der IRGC, deren Einfluss seit der Islamischen Revolution von 1979 stetig gewachsen ist, haben vor vier Jahren den prominenten General Ghassem Soleimani durch einen US-Drohnenangriff verloren, wobei seine Bekanntheit weiterhin unter Anhängern hochgehalten wird. Indes bleibt die israelische Regierung bei ihrer Linie, solche Aktionen nicht offiziell zu kommentieren, wenngleich militärische Experten dies als bedeutenden Schlag gegen den Iran werten. (eulerpool-AFX)