Sixt trotzt Erwartungen: Wachstum in Europa und den USA, Herausforderungen in der Profitabilität
Der Autovermieter Sixt hat im ersten Quartal ein erfreuliches Umsatzwachstum von zehn Prozent auf 858 Millionen Euro verzeichnet, das am oberen Ende der Prognosen liegt und die Analystenerwartungen übertrifft. Vor allem das Geschäft in Europa und den USA trieb diese Entwicklung voran, während die Erlöse in Deutschland stagnierend blieben.
Trotz einer Verbesserung des Ergebnisses vor Steuern um 36 Prozent auf minus 17,6 Millionen Euro blieb die Profitabilität hinter den Erwartungen zurück. Der Markt reagierte zunächst enttäuscht, da die Stammaktie im SDax durch die geschmälerte Profitabilität um mehr als vier Prozent fiel.
Christian Obst von der Baader Bank hob hervor, dass die Gewinnspannen im Vergleich zum Umsatzwachstum niedriger ausfielen und im USA-Geschäft vermehrte Risiken bestünden. Die nachfragebedingten Herausforderungen in den USA und geringere Erlöse aus dem Verkauf der älteren Fahrzeugflotte verstärkten die Ertragsschwäche.
Sixt profitierte von einer optimierten Kostenbasis und einer strategisch geplanten Flottenknappheit, die zu einer hohen Auslastung führte. Der Fuhrpark wuchs im Vergleich zum Umsatz unterproportional um lediglich knapp vier Prozent.
Dieser Ansatz spiegelt die Bemühungen wider, das Restwertrisiko zu minimieren, insbesondere im europäischen Markt, während in den USA traditionell die volle Übernahme des Wertrisikos durch den Autovermieter erfolgt. Trotz der unerfüllten Gewinnerwartungen bekräftigte Sixt seine Prognose für das laufende Jahr.
Ausblicke auf 2025 sehen eine Verbesserung der Profitabilität mit einem angestrebten Vorsteuerergebnis von rund zehn Prozent des Umsatzes vor. Vor dem Hintergrund der anhaltenden globalen Unsicherheiten plant Sixt, das entscheidende Sommergeschäft mit einer noch strikteren Flottenstrategie anzugehen.
In der Vergangenheit hatte Sixt mit Preisverfall bei Gebrauchtwagen und hieraus resultierenden Verlusten, besonders im Bereich der Elektroautos, zu kämpfen. Das Management hat erhebliche Schritte unternommen, das Restwertrisiko erfolgreich zu reduzieren.
Angesichts der aktuellen makroökonomischen Bedingungen setzt der Finanzvorstand auf eine gezielte Flottengestaltung als Antwort auf die komplexen Marktanforderungen.