Schwund in der politischen Mitte: Die Grünen verlieren an Boden
Die einstigen Hochflüge der Grünen scheinen nach der Bundestagswahl 2021 einer ernüchternden Realität zu weichen. Jüngsten Erhebungen eines Forsa-Trendbarometers für RTL/ntv zur Folge gilt die Umweltschutzpartei mit nur noch zwölf Prozent als die politische Kraft mit dem geringsten Wählerzuspruch seit Mitte des Jahres 2018. Würde heute das parlamentarische Votum anstehen, sähe die Bundestagslandschaft eine dominierende Union mit 31 Prozent und eine SPD auf dem Vormarsch mit 16 Prozent. Selbst die Liberalen schnitten mit fünf Prozent knapp besser ab, während ein neues Linksbündnis um Sahra Wagenknecht ebenso auf die Parlamentsbühne treten würde.
Die Studie offenbart auch, dass die Grünen ihre bisherige Stärke bei weiblichen und westdeutschen Wählern behalten, jedoch bei Senioren und höheren Einkommensklassen punkten können. Beamte zeigen sich nach wie vor als treue Unterstützer, während Selbstständige und Arbeiter sich anderweitig orientieren. In der politischen Mitte verliert die Partei hingegen deutlich an Anziehungskraft, wohingegen das linke Wählerspektrum weiterhin eine Hochburg grüner Präferenzen darstellt. Dieser Trend spiegelt die polarisierten Meinungen wider, insbesondere in Bezug auf die Energiepolitik der Bundesregierung, die neuerlich Anlass zu kontroversen Diskussionen gab.
Jedoch ist zu beachten, dass Wahlumfragen keineswegs in Stein gemeißelt sind. Komplexe gesellschaftliche Entwicklungen und eine zunehmende Entkoppelung von langfristigen Parteibindungen machen Prognosen zunehmend herausfordernder, so dass die tatsächliche Stimmung am Wahltag durchaus für Überraschungen sorgen kann. (eulerpool-AFX)
