Schwund im Pharmazie-Netzwerk: Deutsche Apothekenlandschaft verliert an Dichte

Die Konfiguration des deutschen Apothekennetzes zeigt eine fortschreitende Ausdünnung: Im gesamtdeutschen Kontext sind mittlerweile nur noch 17.429 Apotheken verzeichnet. Es zeichnet sich ein verstärkter Rückgang von 142 Betriebsstätten gegenüber dem Vorjahresende ab – eine Negativentwicklung, die das Minus von 129 Schließungen im ersten Quartal 2023 sogar noch übertrifft. Die statistische Erfassung umfasst Haupt- und Filialapotheken mit der Möglichkeit, jeweils bis zu drei weitere Filialen zu betreiben. Die finanzielle Notlage vieler Apotheken veranlasst die Branche, erneut nach längst überfälligen Honorar-Anpassungen zu rufen.

Hans-Peter Hubmann, der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, sieht in der aktuellen Entwicklung ein "alarmierendes Zeichen". Hochgerechnet auf das Gesamtjahr könnte das Verschwinden von mehr als 500 Apotheken realistisch sein, was nicht nur dezentrale Landgebiete, sondern auch urbane Wohnquartiere vor Versorgungsschwierigkeiten stellen dürfte. Die Notwendigkeit, den Abwärtstrend schnellstmöglich zu durchbrechen, betont Hubmann gegenüber der Deutschen Presse-Agentur mit Nachdruck.

Der Gesamtumsatz der Branche konnte im vorangegangenen Jahr auf 66,4 Milliarden Euro ansteigen, was einen Zuwachs gegenüber den 64,2 Milliarden Euro des Vorjahres bedeutet. Die rezeptpflichtigen Medikamente stellen dabei den Löwenanteil des Umsatzes dar. Im Schnitt erwirtschaftete eine Apotheke dabei 3,4 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Abzug von Steuern und Altersvorsorge hingegen sank auf durchschnittlich 148.000 Euro, nachdem im vorherigen Jahr noch 160.000 Euro verbucht wurden – eine Folge der gestiegenen Personal- und Materialkosten.

Hubmann macht sich für deutliche ökonomische Verbesserungen stark und fordert eine unverzügliche Umsetzung eines Soforthilfepakets. Er plädiert zusätzlich für eine größere Handlungsautonomie und eine Verringerung regulativer Hürden, um wichtige Investitionen zu ermöglichen, die aktuell nicht finanzierbar sind, wie zum Beispiel der Ausbau von Räumlichkeiten für Telemedizin.

Es wird auch eine Reduzierung der Arbeitsplätze verzeichnet, mit insgesamt 2.400 weniger Beschäftigten als im Vorjahr, wobei die Gesamtzahl nun bei 159.000 liegt. Dabei ist der Frauenanteil mit 88 Prozent nach wie vor sehr hoch. (eulerpool-AFX)

Pharma
[Eulerpool News] · 23.04.2024 · 18:48 Uhr
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