Schwäche im Wohnungsbau: Systemversagen trifft Bauindustrie
Die deutsche Bauindustrie sieht das anhaltende Defizit im Wohnungsbau als ein Resultat eines umfassenden Systemversagens. Der Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, hebt dabei besonders die komplexen Förderstrukturen der vorherigen Bundesregierung als Hauptursache hervor. Diese hätten zur weitgehenden Verfehlung der angestrebten Wohnungsbauziele geführt.
In der Sendung 'Frühstart' von RTL und ntv äußerte Hübner, dass auch die gegenwärtige Koalition von einem ähnlichen Systemversagen betroffen sei. Hübner sieht jedoch Potenzial für positive Entwicklungen unter der aktuellen Regierung und gesteht selbstkritisch ein, dass die Bauindustrie effizientere Prozesse entwickeln muss.
Ein verstärkter Einsatz digitaler Methoden sei dafür essenziell, wofür allerdings die Bereitschaft der Bauherren erforderlich ist. Um den Wohnungsbau anzukurbeln, fordert der Verband sowohl die Reduzierung bürokratischer Hürden als auch die Bereitstellung von preiswertem Bauland.
Es wird betont, dass eine Trendwende im Wohnungsbau realisierbar wäre, sofern die öffentliche Hand bürokratische Hindernisse beseitigt. Hübner appellierte am Vortag besonders an die Bundesregierung, den Bundeshaushalt für 2025 zügig zu verabschieden, um derzeit pausierende Aufträge an die Bauwirtschaft vergeben zu können.
Im Rahmen des Branchentags war eine Diskussion der Forderungen mit Bundeskanzler Friedrich Merz und Bundesbauministerin Verena Hubertz vorgesehen.