Scholz setzt sich für weitere Patriot-Lieferungen an die Ukraine ein

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich nach dem EU-Gipfel in Brüssel deutlich für die Unterstützung der Ukraine durch zusätzliche Patriot-Flugabwehrraketensysteme ausgesprochen. Der SPD-Vorsitzende betonte, dass es keinen stichhaltigen Grund gäbe, der die Mitgliedstaaten der Nato davon abhalten sollte, der ukrainischen Anfrage nachzukommen. Um einen wirksameren Schutz gegen russische Luftangriffe gewährleisten zu können, seien weitere Systeme von den Alliierten angemessen und gerechtfertigt.

Nachdem Deutschland bereits sein Engagement mit der Zusage eines Patriot-Systems unterstrichen hat, liegt die Hoffnung von Scholz nun auf der Bereitwilligkeit anderer Nato-Partner, um die von der Ukraine benötigten sechs zusätzlichen Systeme beisteuern zu können.

Während einer anberaumten Krisensitzung mit Verteidigungsministern wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut um verstärkte militärische Hilfe bitten. Die eindringliche Bitte um Unterstützung gründet sich auf die aktuellen Herausforderungen seines Landes – das Festhalten der Frontlinie sowie den Erhalt der noch bestehenden Energieinfrastruktur. Angesichts der zunehmenden militärischen Offensive Russlands, die zu schwerwiegenden Zerstörungen der ukrainischen Wärmekraftwerke geführt hat, erscheint diese Unterstützung als kritisch.

Selenskyj präzisierte Anfang April die Notwendigkeit von 25 voll ausgestatteten Patriot-Einheiten, um den ukrainischen Luftraum effektiv zu schützen. Für die Sicherung der wichtigsten Orte seien jedoch zunächst sieben zusätzliche Systeme ausreichend. Neben der Zusage Deutschlands, besteht laut Militärkreisen weiteres Potenzial für Unterstützung insbesondere durch Spanien. (eulerpool-AFX)