Johnson & Johnson macht Milliardenangebot zur Talkumpuder-Einigung
In einer großangelegten Vergleichsinitiative hat der amerikanische Pharmariese Johnson & Johnson die finanziellen Weichen zur Beendigung der rechtlichen Auseinandersetzung um möglicherweise asbestkontaminierten Talkumpuder gestellt. Mit einem neuen Angebot in Höhe von 11 Milliarden US-Dollar sucht das Unternehmen den Schlussstrich unter die quer durch die USA geführten Prozesse zu ziehen. Dies markiert eine Erhöhung um 2,1 Milliarden gegenüber den bisherigen Vergleichsangeboten, wie Johnson & Johnson in seiner Pressemitteilung jüngst bekannt gab.
Die rechtlichen Vorwürfe gegen Johnson & Johnson fußen auf dem Körperpuder "Baby Powder", der als potentieller Verursacher für Eierstockkrebs unter Frauen in Verruf geraten ist. Nicht nur Johnson & Johnson, sondern ebenso andere Hersteller stehen in der Kritik und vor Gericht, Baby-, Fuß- und andere Talkumpuder mit schädlichen Inhaltsstoffen verkauft zu haben.
In einer parallelen Entwicklung zu Johnson & Johnson hat jüngst Bayer einen gerichtlichen Erfolg erzielt. So wurde entschieden, dass Bayer nicht für Gesundheitsschäden durch bestimmte Talkumpuderprodukte haftbar gemacht werden kann, die vor dem Kauf der Konsumgütersparte von Merck & Co im Jahre 2014 in Umlauf gebracht wurden. Merck & Co hatte zuvor versucht, bestehende Haftungsrisiken im Zusammenhang mit den Talkumpuderprodukten auf Bayer zu übertragen, was nun nach gerichtlicher Klarstellung vorerst abgewendet ist.
Die Auseinandersetzungen um Talkumpuder betonen die Wichtigkeit von Transparenz und Sicherheit in der Pharmaindustrie und unterstreichen die finanziellen und rechtlichen Herausforderungen, denen sich Unternehmen in dieser Branche kontinuierlich stellen müssen. (eulerpool-AFX)