Schock für Telefon-Hersteller: Gigaset ist pleite!
Der mittelständische Elektronikhersteller Gigaset kündigt am Dienstag seinen Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit an.
Grund für die Pleite ist laut dem Unternehmen aus Bocholt ein weltweiter drastischer Umsatzrückgang in Höhe von erheblichen 800 Millionen Euro im zweiten Halbjahr. Diese sinkende Nachfrage habe das Geschäft geschwächt und es waren keine ausreichenden Finanzmittel zur Fortführung von Gigaset außerhalb eines Insolvenzverfahrens vorhanden.
Der Vorstandsvorsitzende Magnus Ekerot machte das vorherige Management für die schwierige Lage verantwortlich. Das Unternehmen habe es nicht geschafft, den Rückgang im Kerngeschäft mit schnurlosen Telefonen und anderen Produkten wie Rauchmeldern und Alarmanlagen auszugleichen.
Diese "ungesunde und einseitige Geschäftsausrichtung" habe die missliche Lage herbeigeführt.
Gigaset ist seit 2014 mehrheitlich im Besitz des chinesischen Investors Sutong Pan, welcher über seine Investmentfirma Goldin Financial Holdings den Anteil von 72 Prozent bereits hatte. Zuletzt war das Unternehmen noch 42 Millionen Euro an der Börse wert. Gigaset war 2008 von Siemens an einen Finanzinvestor verkauft worden. Vor zwei Wochen korrigierte das Unternehmen seine Prognosen deutlich nach unten - Umsatz sowie operatives Ergebnis (Ebitda) liege deutlich unter dem des Vorjahres.