Sächsische Winzer vom Frost kalt erwischt: Ernteausfälle bedrohen Weingüter

Ein unerwarteter Kälteeinbruch hat die Weinbauern Sachsens mit massiven Ernteausfällen konfrontiert. Laut Felix Hößelbarth, dem Vorstandsvorsitzenden des Weinbauverbandes Sachsen, ist trotz der frühen Phase der Wachstumssaison ein gravierender Schaden entstanden. Er schätzt, dass die Weinberge der Region Ernteausfälle von bis zu 100 Prozent zu beklagen haben, was die Erntevorhersage für 2024 düster erscheinen lässt. Selbst die Anwendung von Gegenmaßnahmen wie Feuerschutz konnte die verheerenden Folgen der extremen Kälte von bis zu minus 5 Grad Celsius nicht abmildern.

In einer Stellungnahme gab auch das Staatsweingut Schloss Wackerbarth bekannt, je nach Standort und Rebsorte, erhebliche Ertragseinbußen zu erwarten. Obgleich intensive Frostschutzmaßnahmen ergriffen wurden, steht eine Bilanz der Effektivität dieser Bemühungen noch aus. Martin Junge, ein Sprecher des Staatsweinguts, erläuterte, dass Frostschutzaktionen, wie sie in den vergangenen Nächten unternommen wurden, keine Seltenheit darstellen, jedoch die frühe Entwicklung der Reben zu diesem Zeitpunkt außergewöhnlich ist. Die warme und sonnige Witterung der letzten Wochen führte zu einem ungefähr vier Wochen verfrühten Austrieb, was die Pflanzen anfälliger für Frostschäden macht. Junge betont die Bedrohung durch Nachtfröste für das junge Grün der Reben und die daraus resultierenden möglichen Totalausfälle der Ernte.

Abschließend steht zu erwarten, dass die sächsischen Weingüter in den kommenden Tagen weitere Erkenntnisse über das volle Ausmaß der Schäden gewinnen werden, die dann möglicherweise weitreichende Konsequenzen für Produktion und Profitabilität nach sich ziehen könnten. (eulerpool-AFX)