Russlands „strategische Partnerschaft“ mit Iran endet bei Rhetorik – Waffenhilfe bleibt aus
Kaum fünf Monate ist es her, dass Wladimir Putin und Irans Präsident Masoud Pezeshkian im Kreml ihre „Strategische Partnerschaft“ feierlich besiegelten — heute, mitten in massiven israelischen und amerikanischen Angriffen auf iranische Nuklearanlagen und Militärinfrastruktur, zeigt sich, wie wenig Substanz hinter dem Abkommen steckt.
Putins Treffen mit Irans Spitzendiplomat Abbas Araghchi am Montag bot kaum mehr als stoische Rhetorik: Die Angriffe seien „ungerechtfertigt“ und man wolle dem iranischen Volk helfen — konkrete militärische Zusagen blieben aus. Stattdessen warb der Kremlchef für eine diplomatische Ausstiegslösung aus der Eskalation.
Teherans Enttäuschung kommt nicht überraschend. Schon 2023 hatte Russland nach iranischen Waffenlieferungen an die russische Armee im Ukrainekrieg nur einige Yak-130 Trainingsjets geliefert, obwohl Kampfjets, Hubschrauber und moderne Luftabwehrsysteme zugesagt waren. Produktionseinbrüche und Druck aus dem Golf sorgten dafür, dass empfindliche Technologie nie in Teheran ankam.
Moskau handelte in Syrien ähnlich: Als Assad im Vorjahr stürzte, bot Putin dem einstigen Partner Asyl, mehr nicht. Armenien, trotz formellen Beistandspakts, musste 2020 und 2023 zusehen, wie russische Hilfe ausblieb, als Aserbaidschan Nagorny-Karabach zurückeroberte.
Russlands zurückhaltende Haltung ist kaum selbstlos. Ein offener Schlagabtausch mit Israel — mit dem Putin eine labile Verständigung pflegt — birgt Risiken, auch für die laufenden Beziehungen zu Donald Trump. Zudem könnte ein regionaler Krieg den Ölpreis treiben und so indirekt die russische Kriegskasse für den erwarteten Sommeroffensive in der Ukraine füllen.
In Teheran wächst der Unmut: China und Russland profitieren seit Jahren von Irans Isolation, kaufen günstige Rohstoffe, liefern zweitklassige Rüstungstechnik — oder eben gar nichts. „Russland ist kein verlässlicher Freund der Diktatoren“, resümiert NATO-Berater Fabrice Pothier. „Wenn’s ernst wird, dreht Putin ab.“