Ruhiger Start ins neue Jahr - tonnenweise Müll
Zur größten deutschen Silvesterparty zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule kamen nach Schätzung des Veranstalters mit 850 000 bis 950 000 Menschen etwas weniger als im Vorjahr. Verantwortlich machte eine Sprecherin ebenfalls das Wetter: «Es war dann doch etwas nasskalt.»
An vielen Orten gab es nach Auskunft der Polizei die «üblichen Rangeleien», wenn Menschen zu viel getrunken hatten. Briefkästen wurden mit Knallern gesprengt und Müllcontainer angezündet. Es herrsche «der ganz normale Silvesterwahnsinn», berichtete das sächsische Lagezentrum in Dresden. Die Silvesternacht sei jedoch vergleichsweise ruhig verlaufen.
In Hamburg errichteten 200 Randalierer Straßenbarrikaden, einige bewarfen die Polizei mit Böllern, andere zündeten Müllcontainer an. Festnahmen gab es nicht. In Frankfurt/Main wurden Polizisten aus einer feiernden Menschenmenge heraus angegriffen. Die Polizei nahm drei Randalierer fest, sprach aber dennoch von einem eher ruhigen Jahreswechsel. Es seien weniger Einsätzen nötig gewesen als in den Vorjahren. In Berlin wurden zwei Fahrzeuge in Brand gesetzt.
In Regensburg stürzte ein angetrunkener 25-jähriger Student von der Nibelungenbrücke in die Tiefe und starb. In Frankfurt wurde einer 19 Jahre alten betrunkenen Frau von einer U-Bahn der Unterschenkel abgetrennt.
Nebel und Glatteis erschwerten die Autofahrten in vielen Teilen Deutschlands. Bei einem Frontalzusammenstoß auf einer Bundesstraße bei Aalen (Baden-Württemberg) starben am Freitagmorgen drei Menschen von 19 bis 21 Jahren. Auf einer Autobahn bei Freiburg kamen zwei Menschen ums Leben.
Ein 19-Jähriger starb am Neujahrsmorgen bei der Suche nach seinem Handy auf der Bundesstraße 3 in Niedersachsen. Er hatte es aus dem Seitenfenster gehalten, um besseren Empfang zu haben. Dabei fiel das Gerät in den Schnee. Der 19-Jährige hatte gerade mit der Suche begonnen, als er von einem Auto erfasst wurde.
An zahlreichen Orten in Deutschland brannten zwar Dachstühle, Scheunen und andere Gebäude - es wurden aber keine Todesfälle im direkten Zusammenhang mit den Bränden bekannt. Die Hamburger Feuerwehr meldete 893 Einsätze und damit 276 weniger als im Vorjahr.
Beim Böllern waren die Menschen in diesem Jahr insgesamt jedoch etwas zurückhaltend: Zumindest in Hamburg kamen mit 25 Tonnen Partyabfällen auf den Straßen etwas weniger als im vergangenen Jahr zusammen.