Rüstungssektor in der Schwebe: Rheinmetall im Minus, Renk im Aufwind
Die Aktienmärkte zeigen am Montagvormittag ein gemischtes Bild für die großen deutschen Rüstungsunternehmen. Während die Wertentwicklung von Rheinmetall leicht negativ verläuft, kann Hensoldt einen bescheidenen Gewinnzuwachs von 0,3 Prozent verzeichnen. Renk hingegen beeindruckt mit einem Anstieg von rund zwei Prozent und bleibt damit nahe dem Rekordhoch vom vergangenen Freitag. Vergangene Höhenflüge bei Rheinmetall liegen bereits einige Tage zurück, während Hensoldt zuletzt vor einigen Wochen auf Rekordniveau gehandelt wurde.
Der unaufhörliche Konflikt in der Ukraine dominiert weiterhin die Schlagzeilen der Branche. US-Präsident Donald Trump plant, in einem Bemühen zur Deeskalation, erneute Gespräche mit Kremlchef Wladimir Putin sowie dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Vertretern der NATO zu führen.
Unterdessen üben bedeutende Unterstützungsländer der Ukraine zunehmend Druck auf Russland aus, indem sie schärfere Sanktionen in Aussicht stellen. Dennoch bleibt unklar, ob die US-Regierung bereit ist, auf weitere Aggressionen mit noch drastischeren Maßnahmen zu reagieren, wie ein Kommentar der Landesbank Baden-Württemberg feststellt.
Trotz Friedensgesprächen warnt die Jefferies-Expertin Chloe Lemarie vor möglichen Turbulenzen bei europäischen Verteidigungswerten. Sie erkennt jedoch in Kursschwächen Kaufmöglichkeiten, während die Präsenz von US-Truppen in Europa weiterhin von Bedeutung bleibt. Ein sich abzeichnender US-Truppenabzug könnte den europäischen Partnern druckvoll signalisieren, ihre Verteidigungsausgaben zu intensivieren.
Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur äußert in einem Interview mit "Bild" seine Sorge, dass ein Ende des Krieges in der Ukraine Sicherheitsrisiken für sein Land bergen könnte. Er befürchtet eine mögliche Umverteilung russischer Streitkräfte mit der Bedrohung eines Angriffs auf Estland.
Analysten sind optimistisch hinsichtlich der Entwicklung von Rüstungswerten. So hat der Berenberg-Experte George McWhirter die Kursziele für Renk und Rheinmetall auf 72 und 2.040 Euro erhöht, was ein erhebliches Potenzial signalisiert. Trotz der Bemühungen um Frieden steigen die Aussichten für Verteidigungsausgaben, und Deutschland könnte bis 2032 bis zu 3,5 Prozent des BIP investieren.