Ridley Scott: Warum er 20 Millionen Dollar für "Terminator 3" ablehnte
Der Name Ridley Scott steht für visionäre Filme wie "Alien" oder "Gladiator". Doch selbst ein Angebot von 20 Millionen US-Dollar konnte den britischen Regisseur nicht dazu bewegen, die Regie von "Terminator 3: Rise of the Machines" zu übernehmen. Diese Entscheidung sorgt bis heute für Gesprächstoff, besonders da Scott kürzlich in Interviews Details zu seiner Ablehnung preisgegeben hat. Was steckt hinter dieser spektakulären Zurückweisung eines Millionen-Deals?
Ein Angebot, das fast unwiderstehlich war
Als die Produzenten von "Terminator 3" Anfang der 2000er Jahre auf der Suche nach einem Regisseur waren, stand Ridley Scott ganz oben auf ihrer Liste. Die Summe von 20 Millionen US-Dollar, die ihm angeboten wurde, war damals eine außergewöhnlich hohe Gage für einen Regisseur. Interessant ist, dass Scott auf Anraten eines Freundes verlangte, die gleiche Summe zu erhalten wie Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger. Zu seiner Überraschung wurde diesem Wunsch ohne Zögern zugestimmt. Doch trotz des finanziellen Anreizes lehnte er ab.
Die Gründe für die Absage
Ridley Scott hat in einem kürzlichen Interview mit The Guardian offen über seine Beweggründe gesprochen. Der Hauptgrund lag in seiner fehlenden Affinität zur "Terminator"-Reihe. Er beschrieb die Filme als eine Art Comic-Strip, der nicht seinem Stil entspricht. Scott ist bekannt für seine Fähigkeit, selbst fantastische Stoffe mit einer gewissen Realität und Tiefe zu versehen – ein Ansatz, der seiner Meinung nach nicht mit dem eher leichtfertigen Ton der "Terminator"-Serie harmoniert.
Ich kann nicht gekauft werden. Ich dachte: Verdammt noch mal. Aber ich konnte es nicht machen. Es ist nicht mein Ding.
Diese Worte verdeutlichen, dass für Scott künstlerische Integrität wichtiger ist als finanzieller Gewinn. Er verglich die Aufgabe, "Terminator 3" zu inszenieren, mit der Regie eines James-Bond-Films. Beide Formate sieht er als unterhaltsam, aber auch als campy und fernab seiner eigenen Herangehensweise. Scott betonte, dass er solche Filme unweigerlich zu ernst nehmen würde, was den Charakter der Reihe verändern könnte.
Was Scott stattdessen trieb
Zum Zeitpunkt des Angebots war Ridley Scott bereits ein gefeierter Regisseur, der sich auf Projekte konzentrierte, die ihn persönlich ansprachen. Nach dem Erfolg von "Gladiator" im Jahr 2000 widmete er sich Filmen wie "Black Hawk Down" (2001), der eine ganz andere Art von Intensität und Realismus bot. Seine Ablehnung von "Terminator 3" spiegelt eine bewusste Entscheidung wider, sich auf Geschichten zu fokussieren, die zu seinem künstlerischen Profil passen.
Die Folgen seiner Entscheidung
Die Regie von "Terminator 3: Rise of the Machines" ging schließlich an Jonathan Mostow. Der Film, der 2003 in die Kinos kam, spielte weltweit über 430 Millionen US-Dollar ein und war kommerziell erfolgreich, auch wenn er bei Kritikern gemischte Reaktionen hervorrief. Ob Scott mit seinem Stil einen anderen, vielleicht tiefergehenden Film geschaffen hätte, bleibt Spekulation. Fest steht, dass seine Absage keine negativen Auswirkungen auf seine Karriere hatte. Im Gegenteil: Er blieb seiner Linie treu und schuf weiterhin Werke, die ihn als einen der einflussreichsten Regisseure seiner Generation etablierten.
Warum diese Geschichte heute noch relevant ist
Die Enthüllung von Ridley Scott, ein solch gigantisches Angebot abgelehnt zu haben, zeigt, dass selbst in einer von kommerziellen Interessen geprägten Branche wie Hollywood persönliche Werte und künstlerische Visionen eine Rolle spielen können. Es ist eine Erinnerung daran, dass Erfolg nicht nur in Dollar gemessen wird, sondern auch in der Zufriedenheit, etwas zu schaffen, hinter dem man voll und ganz steht. Scotts Haltung inspiriert vielleicht auch junge Filmemacher, sich nicht von großen Summen blenden zu lassen, sondern ihren eigenen Weg zu gehen.

