Revitalisierung der Stadtkerne: Bundesbauministerin Klara Geywitz fordert mehr Vielfalt
Der Ruf nach einer reichhaltigeren Mischung in den Zentren deutscher Städte wird lauter. Bundesbauministerin Klara Geywitz plädierte jüngst für eine Abkehr von monokulturellen Strukturen in urbanen Einzelhandelszonen. „Ökosysteme, genau wie Handelslandschaften, profitieren von Heterogenität“, erklärte Geywitz auf einem Berliner Kongress zum Thema Handelsimmobilien. In ihrer Rede verwies die Bauministerin auf eine Studie der Bundesstiftung Baukultur. Diese besagt, dass Bürger neben Einzelhandelsgeschäften auch kulturelle Einrichtungen, Bildungsangebote, Wohnraum sowie Kinderbetreuungseinrichtungen im Herzen ihrer Städte begrüßen würden.
Die Forderungen der Bundesbauministerin spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen sich deutsche Innenstädte konfrontiert sehen. Mit einem Rückgang von Einzelhandelsgeschäften um mehr als 60.000 seit dem Jahr 2015 nach Zahlen des Handelsverbands Deutschland, zeichnet sich ein Trend ab, der für Alarmstimmung sorgt.
Geywitz appelliert daher an die Geschäftswelt in den Innenstädten, gemeinschaftlich für Belebung zu sorgen. Ein paralleler Existenzkampf einzelner Ladenbesitzer stehe einem Wettbewerb mit gut organisierten Shoppingzentren abträglich gegenüber. Die Ministerin sieht insbesondere in der Nutzung der Dachflächen in Städten noch unerschlossenes Potenzial und brachte innovative Ideen wie Dachbegrünungen und Minigolf-Anlagen als Anregung ein.
Mit ihrer Initiative positioniert sich Geywitz als Fürsprecherin einer multifunktionalen Innenstadtgestaltung, die Handel, Freizeit und Wohnen miteinander verknüpft und damit den urbanen Raum lebenswerter und attraktiver machen könnte. (eulerpool-AFX)