Reiselust und Nachhaltigkeit: Die Deutschen setzen kreative Akzente
Die jüngsten Erkenntnisse der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen verdeutlichen den ungebrochenen Reisedrang der Deutschen, der selbst durch Nachhaltigkeitsaspekte kaum gebremst wird. Einer Umfrage der Stiftung zufolge betrachtet knapp jeder Sechste die Umweltverträglichkeit als bedeutenderes Kriterium bei der Wahl des Reiseziels als finanzielle Erwägungen.
Bemerkenswert ist zudem das Verhalten der älteren Generation: Personen über 65 Jahre ziehen es bevorzugt vor, ihre Reisen ohne die Dienste klassischer Reisebüros zu organisieren. Zwei Drittel dieser Gruppe vergleichen eigenständig Angebote und kombinieren Flüge und Unterkünfte mit digitalen Hilfsmitteln. Diese Unabhängigkeit überrascht insbesondere im Vergleich zur jüngeren Generation unter 30 Jahren, von denen nur ein Drittel eine derartige Selbstständigkeit beim Reiseplanen an den Tag legt.
Ein weiteres interessantes Phänomen zeigt sich in der Inspiration durch soziale Medien, die bei knapp 14 Prozent der Reisewilligen mit in die Entscheidung einfließt. Auch die Ernährung spielt eine Rolle: Fünf Prozent werden in ihrer Wahl durch vegetarische und vegane Angebote beeinflusst.
Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung, äußerte, dass der Trend zu mehr individueller Freiheit bei der Reisegestaltung ungebrochen ist. Reiseanbieter könnten hiervon profitieren, indem sie flexiblere Buchungsoptionen bieten, statt starre Komplettpakete. Denn die Sehnsucht nach maßgeschneiderten Erlebnissen ist groß.

