Reformdruck in der Industrie: BDI-Präsident Russwurm mahnt Handeln an

Die deutsche Industrie signalisiert Alarmstimmung und appelliert an die Bundesregierung, entschlossenere Reformen anzupacken. Laut Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), ist das bisherige Agieren der Regierung zwar lobenswert, doch keineswegs ausreichend, um den seit Jahren anhaltenden Rückgang der Industrieproduktion aufzufangen. Anlässlich der Eröffnung der Hannover Messe forderte er von der Ampel-Koalition, bestehend aus SPD, Grünen und FDP, vorrangig eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch stabilere und kalkulierbare Energiepreise und niedrigere Unternehmenssteuern.

Bundeskanzler Olaf Scholz betonte zuvor, dass die Großhandelspreise für Gas und Strom wieder dem Niveau vor der Krise entsprächen oder teilweise sogar darunterliegen, insbesondere für energieintensive Betriebe. Scholz zufolge hätten sich die Energiepreisdifferenzen zu Ländern wie den USA wieder normalisiert.

Dennoch bezweifelt der BDI die Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen wie dem Wachstumsförderungsgesetz und dem Bürokratieabbau der Bundesregierung. Russwurm prognostiziert für die deutsche Industrieproduktion im aktuellen Jahr einen weiteren Rückgang um geschätzte 1,5 Prozent und betont die langfristig negativen Trends in der Produktion.

Karl Haeusgen, Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), fordert ebenfalls eine Beschleunigung der politischen Prozesse und sieht die Gefahr, dass Investitionen verstärkt ins Ausland abwandern.

Die Hannover Messe, als führende Industrieschau anerkannt, präsentiert mit rund 4000 Ausstellern aus 60 Ländern Fortschritte hin zu einer umweltfreundlicheren Produktion, unter anderem durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Wasserstofftechnologien. Kanzler Scholz erkannte die Bedeutung von KI für die Ressourcenschonung an, was er bei seinem Rundgang durch die Messe feststellte.

Aussteller wie Pepperl+Fuchs richten ihren Fokus auf eine maßvolle Regulierung von KI bezüglich anonymisierter Daten, während GP Joule für die Ansiedlung der Wasserstoffelektrolyse in Deutschland plädiert, um Kosten für die Energiewende zu senken. Salzgitter zeigt Interesse, bis 2033 auf grünen Wasserstoff umzusteigen.

Ein kurioses Beispiel der Zusammenarbeit von Mensch und KI bot sich Scholz beim Besuch des Siemens-Standes, wo ein mit Sprachsteuerung bedienter Roboter-Greifarm zunächst seinen Anweisungen nicht folgte, was Siemens-Vorstand Cedrik Neike humorvoll mit politischen Prozessen verglich. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 22.04.2024 · 19:09 Uhr
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