Rückläufiger Maschinenbau: Herausforderungen und Lösungsansätze für die Branche
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau schreibt das dritte Jahr in Folge rote Zahlen. Laut Bertram Kawlath, Präsident des Branchenverbands VDMA, wird mit einem weiteren Produktionsrückgang von fünf Prozent im Jahr 2025 gerechnet. Seit Anfang 2023 verzeichnet die Branche nun das zwölfte Rückgangsquartal in Folge. Diese Entwicklung erinnert stark an die schwere Rezession der frühen 90er-Jahre, in der es 13 Quartale lang bergab ging. Aktuell liegt die Auslastung der Fabriken bei nur noch 78,3 Prozent und somit deutlich unter dem langfristigen Mittel von über 85 Prozent. Es wird jedoch ein leichter Produktionsanstieg von einem Prozent für das kommende Jahr erwartet.
Das schwache Produktionsvolumen hat auch nachhaltige Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Beschäftigungszahlen sind im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent auf eine Million Menschen gesunken. Kurzarbeit wird häufiger angewandt, doch die Unternehmen halten weiter an ihren Belegschaften fest und suchen aktiv nach Fachkräften, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Bertram Kawlath plädiert zudem für flexiblere Arbeitszeiten und eine Erhöhung des Rentenalters. Die abschlagsfreie Frühverrentung müsse abgeschafft und das Arbeitslosengeld I auf maximal zwölf Monate begrenzt werden. Kritik übte er an der 'wieder aufgeflammten Klassenkampfrhetorik' der SPD und bezeichnete die Äußerungen von Arbeitsministerin Bärbel Bas als unangemessen.
Internationale Handelsbeschränkungen belasten die Unternehmen zusätzlich. Besonders die US-Strafzölle auf Einfuhren treffen die Branche hart. Zwei Drittel der Maschinenbauer erwarten Umsatzrückgänge. Die Herausforderung liegt dabei nicht nur in der Höhe der Zölle, sondern auch in der bürokratischen Abwicklung, etwa bei der Angabe von Stahl- und Aluminiumwerten. Kawlath betont, dass nur etwa ein Viertel der Unternehmen die Anforderungen der Amerikaner derzeit erfüllen kann.

