RBA setzt auf Stabilität: Leitzins bleibt auf Rekordniveau
Australiens Zentralbank zeigt sich unverändert entschlossen im Kampf gegen hartnäckige Inflationstendenzen und hält ihren Leitzins weiterhin auf einem 13-Jahres-Hoch. Dieser Schritt wurde von Marktbeobachtern weithin erwartet, da die Reserve Bank of Australia (RBA) hofft, mit einer stabilen Zinspolitik das Inflationsziel nachhaltig zu erreichen.
Seit über einem Jahr thront der Zins stabil bei 4,35%, doch die australische Währung schwächelte daraufhin, während die Renditen auf dreijährige Staatsanleihen, die besonders zinssensibel sind, sanken. Seit der letzten Sitzung der RBA verlor der australische Dollar etwa 3% gegenüber dem US-Dollar. Eine lahmende chinesische Wirtschaft und Angst vor einem globalen Handelskonflikt nach Donald Trumps Wahlsieg trübten die Stimmung weiter.
Inmitten von Rezessionssorgen und einem anstehenden Wahltermin in weniger als sechs Monaten richten sich die Augen von Märkten, Ökonomen und Politikern besonders auf die RBA-Treffen. Eine weitere schwache Quartalsentwicklung der Wirtschaft führte dazu, dass Händler die Erwartungen an baldige Zinssenkungen heraufschraubten – es herrscht die Einschätzung vor, dass die Wachstumsschwäche den Inflationsdruck lindern könnte und somit einen Kurswechsel der Bank ausgelöst werden könnte.
Australien hebt sich in der globalen Zinspolitik ab. Während die RBA im Gegensatz zu anderen Zentralbanken zurückhaltender bei den Zinserhöhungen während des Straffungszyklus 2022-23 war, zeigte sich die Inflation hartnäckiger. Die prognostizierten Zinssenkungen bleiben jedoch flach, da der neutrale Zinssatz bei geschätzten 3,5% nicht weit entfernt ist. Auch die jüngsten Wirtschaftsdaten geben Anlass zur Sorge: Ein mageres BIP-Wachstum von nur 0,8% im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr markiert den schwächsten Wert seit der Pandemie, auch auf Pro-Kopf-Basis sinkt das BIP bereits im siebten Quartal in Folge.

