Protestwelle schwappt an Tesla's Gigafactory-Grenzen: Wald-Besetzung gegen Expansion
In Grünheide formiert sich Widerstand gegen die geplante Ausdehnung der Tesla-Gigafactory. Unterstützt durch die Umweltinitiative „Tesla stoppen“ haben zahlreiche Aktivisten ein Waldgebiet in der Nähe der Produktionsstätte besetzt. Mit der Errichtung von Baumhäusern stellen sie sich dem Vorhaben der Rodung von rund 120 Hektar Wald, das für die Werkserweiterung weichen soll, entgegen. Ihre Präsenz auf dem Gelände scheint kein kurzfristiges Statement zu sein – der Aufbau einer Feldküche und dauerhafter Schilder signalisiert das Potenzial für eine längere Auseinandersetzung.
Die Besetzer sehen sich vor allem als einen natürlichen Verbündeten der ansässigen Bevölkerung von Grünheide, die sich in einer kürzlich abgehaltenen Befragung mehrheitlich gegen die Expansionspläne aussprach. Unter den Slogans wie „Wald statt Monsterfabrik“ machen sie deutlich, dass es ihnen über den Erhalt der Bäume hinaus um den Schutz des lokalen Trinkwassers geht. An ihrer Seite finden sich Mitglieder des Umweltbündnisses Robin Wood, die sich mit Seilkonstruktionen und einer Plattform in den Baumwipfeln eingerichtet haben. Ihre Forderung: Der Stopp der Erweiterung und eine Förderung der klimagerechten Mobilitätswende durch alle staatlichen Ebenen.
Tesla, das den Bau des bestehenden Werks bereits auf Grundlage vorzeitiger Genehmigungen realisierte, argumentiert, die Ausbaupläne böten der Region signifikante Vorteile. So soll ein neuer Güterbahnhof den Verkehr entlasten und durch zusätzliche Lagerflächen die Versorgungssicherheit erhöhen. Die Erweiterung würde zudem neue Infrastrukturen wie Lagerhallen und sogar einen Betriebskindergarten umfassen. Trotz dieser Argumente bleibt die Entscheidung über den Bebauungsplan abzuwarten, denn die politischen Vertreter in Grünheide haben bereits signalisiert, sich nach dem Willen der Bürger richten zu wollen. (eulerpool-AFX)