Private Arbeitslosenversicherung: Wenn die Kündigung droht
Die R+V Versicherung bietet jetzt eine private Arbeitslosenversicherung an. Sie springt bei betriebsbedingten Kündigungen ein und stockt das Arbeitslosengeld bis zu 21 Monate auf. Der finanzielle Schutz bei Arbeitslosigkeit ist dabei vergleichsweise günstig. Doch die neue Police ist an einige Bedingungen geknüpft.
Die private Arbeitslosenversicherung, die R+V aktuell auf den Markt bringt, bietet Schutz bei betriebsbedingten Kündigungen. Wem das staatliche Arbeitslosengeld I, das etwa zwei Drittel des letzten Nettoeinkommens beträgt, nicht reicht, kann nun privat aufstocken. Je höher dabei die monatlichen Beiträge sind, desto besser ist der finanzielle Schutz während der Arbeitslosigkeit. Die Beiträge zur privaten Arbeitslosenversicherung der R+V können auch im Nachhinein angepasst werden, falls sich die Einkommensverhältnisse der Versicherten ändern.
Private Arbeitslosenversicherung: Wer kann die Police abschließen?
Die Idee einer privaten Arbeitslosenversicherung ist nicht neu. Doch viele Versicherer schrecken vor den finanziellen Risiken zurück. So kann sich nicht jeder Interessierte mit der privaten Vorsorge schützen, weil der Abschluss an einige Voraussetzungen geknüpft ist. R+V nimmt nur Angestellte zwischen 18 und 60 Jahren auf, die mindestens 15 Stunden pro Woche arbeiten und ein Nettoeinkommen von mindestens 1.000 Euro haben. Auszubildende, Saisonarbeiter und Selbstständige sind von der privaten Arbeitslosenversicherung des Anbieters ausgeschlossen.
Lebensstandard sichern mit privater Arbeitslosenversicherung
Der Lebensstandard hängt für viele Menschen am regelmäßigen Einkommen. Fällt dieses aufgrund von Arbeitslosigkeit weg, können die täglich anfallenden Kosten wie Kredite, Auto und Miete häufig nicht mehr gezahlt werden. Interessierte können mit einer privaten Arbeitslosenversicherung Vorsorge treffen, denn sie verkleinert die anfallende Lücke zwischen gewohntem Nettoeinkommen und Arbeitslosengeld. Dennoch ist die neue R+V Police kein rundum Sorglos Paket, wenden Kritiker ein.
Private Arbeitslosenversicherung: Sinnvoll als Schutz?
Die private Arbeitslosenversicherung scheint sinnvoll, wenn Interessierte Angst haben, ihren Lebensstandard bei Arbeitslosigkeit nicht dauerhaft halten zu können. Knapp zwei Drittel aller arbeitgeberseitigen Entlassungen erfolgen aus betrieblichen Gründen, so ein Bericht der R+V Versicherung. Von einer Kündigung können Angestellte demnach schneller betroffen sein als ihnen wohlmöglich bewusst ist. Die private Vorsorge der R+V erscheint günstig. Versicherte, die sich etwa eine Ergänzung von 300 Euro zum Arbeitslosengeld I wünschen, zahlen knapp 16 Euro monatlich. Der Schutz gilt allerdings nur so lange wie auch Arbeitslosengeld bezogen wird, aber maximal 21 Monate. In dieser Zeit müssen zwar keine Versicherungsbeiträge gezahlt werden. Wenn aber innerhalb der Frist keine neue Arbeit gefunden wird, steht der Versicherte wieder vor dem ursprünglichen Problem.
Darüber hinaus zahlt der Versicherer erst ab dem vierten Monat der Arbeitslosigkeit. Aus diesen Gründen ist es fraglich, ob eine private Arbeitslosenversicherung sinnvoll ist. Stattdessen könnten Interessierte die Beiträge zur privaten Arbeitslosenversicherung in einer Kapitalanlage sparen, die im Fall von Arbeitslosigkeit einen nachhaltigen Puffer darstellen kann.