Postbank-Tarifstreit beigelegt: Mehr Gehalt und erweiterter Kündigungsschutz
Nach einem monatelangen Ringen um bessere Konditionen für die Postbank-Angestellten, darf nun die Kundenschaft der Finanzinstitution aufatmen: Ein drohender unbefristeter Streik wurde abgewandt. In der fünften Verhandlungsrunde erreichten die beteiligten Gewerkschaften Verdi und der DBV sowie der Arbeitgeber Deutsche Bank eine Einigung, die sowohl Gehaltssteigerungen als auch einen verlängerten Kündigungsschutz beinhaltet. Die Folge sind empfindliche Lohnaufbesserungen in zwei Schritten und eine Arbeitsplatzgarantie, die den Beschäftigten bis Ende 2027 Sicherheit bietet.
Den rund 12.000 Tarifmitarbeitern des Deutsche-Bank-Konzerns, die unter dem Postbank-Tarifvertrag fallen, steht ab dem 1. Juni 2024 eine Gehaltssteigerung von 7,0 Prozent, mindestens aber um 270 Euro zu. Eine weitere Erhöhung der Tarifgehälter um 4,5 Prozent wird ab Juli 2025 wirksam. Darüber hinaus haben die Angestellten jährlich die Option, mehr Urlaub gegen Entgeltverzicht zu wählen. Der frisch ausgehandelte Tarifvertrag hat Gültigkeit bis zum 31. März 2026, wobei vonseiten der Deutsche Bank betont wird, dass diese Regelung bereits in den finanziellen Zielen des Unternehmens für die kommenden Jahre eingerechnet sei.
Ein zentraler Durchbruch in den Verhandlungen war die Verlängerung des Kündigungsschutzes, der ursprünglich Ende Januar 2024 auslaufen sollte. Die Postbank-Angestellten genießen nun eine verlängerte Sicherheit bis zum Ende des Jahres 2027. Gerade angesichts der geplanten Schließung zahlreicher Filialen war den Gewerkschaften diese Zusicherung besonders wichtig. Im vergangenen Herbst hatte die Deutsche Bank angekündigt, rund 250 der 550 Postbank-Filialen bis Mitte 2026 schließen zu wollen. Im Zuge des aktuellen Tarifabschlusses wurde die Bestandsgarantie für etwa 320 Filialen zugesichert und zugleich die Errichtung von elf regionalen Beratungszentren vereinbart, um alternative Arbeitsplätze zu schaffen.
Während die Tarifkommission von Verdi ursprünglich ein Gehaltsplus von 15,5 Prozent oder eine Erhöhung um mindestens 600 Euro monatlich anvisierte, setzte sich der DBV für eine Lohnerhöhung von 14,5 Prozent ein. Die nun gefundene Einigung liegt unter diesen Forderungen, bringt aber dennoch signifikante Verbesserungen für die Beschäftigten. (eulerpool-AFX)