Polens Standpunkt im Ukraine-Konflikt: Tusk warnt vor schwächendem Frieden
Inmitten der angespannten Lage rund um den Ukraine-Konflikt hat der polnische Ministerpräsident Donald Tusk klargestellt, dass eine Lösung auf keinen Fall die Sicherheit Europas und insbesondere die des strategisch wichtigen EU- und Nato-Mitgliedstaates Polen gefährden dürfe. Diese Botschaft fand deutlichen Widerhall bei den Zusammenkünften der EU-Staats- und Regierungschefs während des EU-Afrika-Gipfels in Luanda, Angola.
Tusk betonte die Notwendigkeit eines gerechten und dauerhaften Friedens für die Ukraine. Er verwies auf die Gefahr, die ein Zusammenbruch der Ukraine für Polen darstellen würde.
Die delikaten Änderungen am ursprünglich von den USA vorgestellten 28-Punkte-Plan wurden von den Europäern eingebracht, um eine Klärung herbeizuführen, dabei jedoch die Beziehungen zu den USA nicht zu gefährden. Man wolle keinesfalls Präsident Donald Trump und die Vereinigten Staaten verärgern.
Herausragend war ein Punkt, der besondere Kritik im eigenen Land hervorrief und nun gestrichen wurde. Er beschäftigte sich mit der Forderung, dass europäische Kampfflugzeuge in Polen stationiert werden sollen. Diese Forderung wurde unterschiedlich interpretiert, sowohl als eine Aufforderung, die Luftpatrouillen der Nato über den baltischen Staaten zu beenden, als auch als Vorschlag, die von der Ukraine erworbenen Flugzeuge in Polen zu stationieren. Tusk zufolge war dieser Punkt eine strategische Falle, möglicherweise auf Drängen Russlands in den Plan aufgenommen.

