Paulaner siegt im Rechtsstreit um Spezi-Design gegen Karlsberg
Im juristischen Tauziehen um das Flaschen- und Dosendesign vor dem Landgericht München hat Paulaner einen Sieg errungen. Der Konkurrent Karlsberg aus dem Saarland muss auf seine bisherige Farbgestaltung verzichten, da sie laut Gericht zu ähnlich der von Paulaner geschützten Marke ist. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
Im Zentrum der Auseinandersetzung steht Paulaners "Fünf-Farben-Welle", die markenrechtlich geschützt ist. Die Münchner Brauerei beanstandete die vertikal verlaufende, ebenfalls fünfteilige Farbgestaltung von Karlsbergs "Brauerlimo". Obgleich Karlsberg argumentierte, dass viele Limonadenprodukte farbenfrohe Designs nutzen und erhebliche Unterschiede bestünden, gab das Gericht Paulaner recht. Laut Gericht sticht die Farbgebung hervor und wird von Verbrauchern als Herkunftsmerkmal verstanden.
Doch der Rechtsstreit um das ikonische Design ist noch nicht beendet. Bereits im Juli steht ein weiterer Gerichtstermin an, diesmal mit Berentzen, um Ähnlichkeiten mit deren "Mio Mio Cola-Orange" zu klären.
Interessanterweise befand sich Paulaner im Jahr 2022 selbst in einer rechtlichen Konfrontation. Die Augsburger Brauerei Riegele hatte die Münchner bezüglich der Namensrechte an "Spezi" verklagt. Riegele hatte die Marke 1956 eintragen lassen, doch eine Vereinbarung von 1974 erlaubt Paulaner die Nutzung des Namens. Der Versuch von Riegele, einen Lizenzvertrag durchzusetzen, scheiterte vor dem selben Landgericht.