Optimismus keimt im Zweiradmarkt: Trotz Herausforderungen strahlt ein Hoffnungsschimmer
Der Einstieg der Eurobike-Messe wird von einer vorsichtigen Zurückhaltung seitens Burkhard Stork, Geschäftsführer des Zweiradindustrieverbandes (ZIV), begleitet. Doch trotz gedämpfter Euphorie präsentiert er erfreuliche Zahlen: Im ersten Quartal stieg der Verkauf von Fahrrädern in Deutschland um beeindruckende 11 Prozent, was sich in 885.000 verkauften Einheiten widerspiegelt. Die Produktion sowie der Import und Export wuchsen ebenfalls zweistellig.
Allerdings kämpft die Branche noch immer mit den Folgen der Rabattschlachten vergangener Jahre. Händler sehen sich mit hohen Lagerbeständen konfrontiert, die den Markt belasten. Auch wenn der Frühling eine Absatzsteigerung von 5 Prozent bringen könnte, bleibt die Herausforderung bestehen, die Kundschaft trotz sinkender Umsätze und Margen zu überzeugen. Dennoch betont Stork optimistisch, dass sich am Horizont erstes Licht zeige. Auffällig ist der anhaltende Trend hin zu E-Bikes, die mittlerweile häufiger verkauft werden als herkömmliche Räder.
Die Messe selbst reflektiert die gemischten Marktbedingungen: Die Zahl der Aussteller sank auf 1.800, ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Doch erstmals erhalten Unternehmen die Möglichkeit, ihre Produkte direkt an die Besucher zu verkaufen, was einen neuen Ansatz darstellt. Deutschland bleibt derweil die E-Bike-Hochburg Europas, angetrieben von steuerbegünstigten Leasingmodellen, die nachhaltigen Anreiz bieten, hochwertige Fahrräder zu erwerben – selbst wenn diese Verträge zuletzt leicht zurückgingen.
Innovativer Fortschritt zeigt sich auch in der technologischen Aufrüstung der E-Bikes: Ausgestattet mit Merkmalen wie Anti-Blockier-Systemen und automatischen Schaltungen verschmelzen die Fahrräder zunehmend mit technologischen Neuerungen, die man sonst aus dem Automobilsektor kennt. Claus Fleischer von Bosch eBike Systems sieht großes Potenzial in digitalen Diensten, die künftig noch engmaschiger in das Benutzererlebnis integriert werden könnten.
Die steigende Nachfrage nach Dienstradleasing zeigt sich als Lichtblick im Gesamtbild. Immer mehr Arbeitgeber erkennen den Vorteil dieses Modells, was zu einem Anstieg von Leasingverträgen geführt hat, obwohl noch Luft nach oben besteht. Deloitte erwartet, dass Dienstradleasing, getrieben von mittelständischen Unternehmen, weiteres Wachstumspotenzial entfalten kann.