Ölpreisschock nach israelischen Luftangriffen auf Iran: Globale Märkte in Aufruhr
Der jüngste Anstieg der Rohölpreise hat die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt, nachdem Israel mit Luftangriffen auf Ziele im Iran drohende Störungen der Energieversorgung aus dem Nahen Osten ausgelöst hatte. Die Futures des US-Referenzöls West Texas Intermediate verzeichneten einen Anstieg von bis zu 14 Prozent. Der Brent-Rohölpreis, der internationale Maßstab, stieg um bis zu 13 Prozent.
Analysten von JPMorgan warnten, dass eine weitere Eskalation zwischen Israel und dem Iran erhebliche Auswirkungen auf die globalen Energiemärkte haben könnte. 'Unsere Komfortzone liegt bei Ölpreisen im Bereich von 60 bis 65 Dollar. Länger anhaltende Preisanstiege könnten die Inflation anheizen und den kühleren Trend der Konsumentenpreise umkehren,' teilten die Experten mit. Der Konflikt sorgt für geopolitische Unsicherheit.
Warren Patterson von ING erklärte, dass der Markt nun ein größeres Risiko für potenzielle Versorgungsunterbrechungen einpreisen müsse. Mohamed El-Erian von Allianz fügte hinzu, dass die Spannungen an der Stabilität der US-geführten Weltwirtschaftsordnung rütteln. Besondere Bedeutung gewinnt die Straße von Hormus, eine bedeutende Transportroute für Öl, durch die fast ein Drittel des weltweiten Ölhandels auf dem Seeweg verläuft.
Iran, das viertgrößte Mitglied der OPEC, könnte diese Route als Vergeltungsmaßnahme blockieren. Ebenso nutzt Katar diesen Weg für seinen Flüssigerdgas-Export. Durch die aktuelle Lage wird der Markt von Unsicherheiten geplagt, die den Optimismus, der sich nach einer Phase der Volatilität erholt hatte, deutlich trüben.
An den Aktienmärkten zeigte sich bereits Ernüchterung: Europas Börsen öffneten schwächer, während der US-Dollar zulegte. Die traditionelle Nachfrage nach sicheren Anlagehäfen stieg, was zu einem Anstieg beim Gold und einer Rally bei den US-Staatsanleihen führte. Die geopolitischen Spannungen und ihre wirtschaftlichen Konsequenzen bleiben ein entscheidender Faktor für die weitere Entwicklung der Märkte.