Ölpreisrückgänge trotz Perspektiven im globalen Markt
Die Ölpreise verzeichneten am Dienstag einen Rückgang, da sich die Sorgen über die möglichen Auswirkungen des Machtwechsels in Syrien legten. Das Marktfeld fand jedoch Unterstützung in Chinas Ankündigung, die wirtschaftliche Ankurbelung zu verstärken, was die Nachfrage des weltgrößten Rohölkäufers steigern könnte.
Die Brent-Rohöl-Futures sanken um 32 Cent auf 71,82 Dollar pro Barrel, eine Reduktion um etwa 0,4 Prozent. US-amerikanische West-Texas Intermediate (WTI) Rohöl-Futures fielen um 37 Cent, was einem Rückgang von 0,5 Prozent entspricht, und standen bei 68 Dollar. Beide Benchmarks waren am Montag um mehr als 1 Prozent gestiegen.
Marktanalyst Yeap Jun Rong von IG erklärte, dass die Spannungen im Nahen Osten als eingedämmt erscheinen, wodurch Marktteilnehmer das Risiko eines regionalen Übergreifens, das zu erheblichen Störungen der Ölversorgung führen könnte, als gering einschätzen.
In Syrien formierten sich die Rebellen mit dem Ziel, nach dem Sturz von Präsident Assad eine Regierung zu bilden und die Ordnung wiederherzustellen. Das Land, bedeutend durch seine strategische Lage und Beziehungen zu Russland und Iran, könnte durch den Machtwechsel zur regionalen Instabilität beitragen.
Gleichzeitig richtet sich der Markt auf die erwartete Zinssenkung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Eine Senkung könnte die Ölnachfrage in der weltweit größten Volkswirtschaft stärken. Analysten erwarten eine Reduzierung um 25 Basispunkte im Rahmen der Fed-Sitzung am 17. und 18. Dezember, wobei die Entscheidungen stark von den kommenden Inflationsdaten abhängen werden.
Der Markt zeichnet sich durch eine positivere Aussicht auf die chinesische Wirtschaft ab, nachdem Berichte angekündigt hatten, dass China im kommenden Jahr eine "angemessen lockere" Geldpolitik einführen wird. Diese Maßnahme könnte das Wirtschaftswachstum im weltweit größten Ölimporteur ankurbeln. Analysten bleiben dennoch zurückhaltend hinsichtlich der Preisentwicklungen, bis deutlich wird, wie Beijings Maßnahmen die Rohölnachfrage beeinflussen werden.
Ein positives Zeichen setzte China im November mit einem Anstieg der Rohölimporte im Vergleich zum Vorjahr, was mit niedrigeren Preisen für Lieferungen aus dem Nahen Osten und einer gesteigerten Nachfrage nach Lagerbeständen in Zusammenhang steht.

