Ölpreise rutschen leicht ab: Pessimismus dominiert den Markt
Die jüngste Entwicklung am Ölmarkt setzt die Talfahrt fort, wenn auch moderat. Der Preis für die Nordseeölsorte Brent, deren Lieferung im Dezember erfolgt, sank auf 64,77 US-Dollar pro Barrel, was einem Rückgang um 45 Cent im Vergleich zum Vortag entspricht. Die amerikanische Sorte WTI verzeichnete ebenfalls einen Preisrückgang und notierte bei 61,08 Dollar, 43 Cent weniger als am Tag davor. Diese Preistendenz folgt auf eine gegenteilige Bewegung in der ersten Hälfte der Woche, bei der die Preise noch anstiegen. Ab Donnerstag setzte jedoch eine merkliche Gegenbewegung ein, sodass die zuvor erzielten Umsatzzuwächse größtenteils wieder aufgezehrt wurden. Die Brent-Notierungen befinden sich derzeit knapp über dem Niveau vom Wochenbeginn.
Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank erläutert die derzeitige Marktentwicklung mit einer pessimistischen Grundhaltung unter den Marktteilnehmern. Sie weist darauf hin, dass Brent seit Jahresanfang um etwa zwölf Prozent günstiger geworden ist. Hauptursache dafür sei das stark gestiegene Angebot, getragen von wiederholten Produktionssteigerungen innerhalb des Opec+-Verbunds. Zudem haben Analysten der Internationalen Energieagentur (IEA) vor einem drohenden Überangebot auf dem globalen Ölmarkt gewarnt. In den kommenden Tagen erwarten Marktbeobachter neue Prognosen vonseiten der Opec und der IEA, die weitere Erkenntnisse über die künftige Marktentwicklung liefern könnten.

