Ölpreise klettern auf Mehrmonatshoch
Die internationalen Rohölpreise haben zu Wochenbeginn einen deutlichen Anstieg verzeichnet. Der Mai-Kontrakt für die Nordseesorte Brent übertraf mit einem Plus von 1,15 US-Dollar die Marke von 86 US-Dollar pro Fass und erreichte mit einem Spitzenwert von 86,29 US-Dollar einen Stand, der seit November nicht mehr gesehen wurde. Das amerikanische Gegenstück West Texas Intermediate (WTI) verzeichnete in der April-Lieferung einen Anstieg um 1,27 US-Dollar auf 82,31 US-Dollar pro Fass.
Verantwortlich für die bullische Tendenz sind mehrere Faktoren, die die Märkte beeinflussen. Im Fokus steht dabei das beeindruckende Wachstum der Industrieproduktion in China, der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Das erstaunliche Plus hier deutet auf eine erhöhte Rohölnachfrage hin, was die Preise nach oben treibt. Die robuste Konjunktur in China könnte also mittelfristig zu einem spürbaren Nachfrageschub führen.
Ein weiterer Preistreiber sind die Spannungen auf geopolitischer Ebene. Übergriffe durch ukrainische Drohnen auf russische Öleinrichtungen haben das Marktgeschehen direkt beeinflusst. Am Wochenende zielten Angriffe auf Einrichtungen im südrussischen Raum. Obwohl das volle Ausmaß des Schadens an einer betroffenen Raffinerie in der Region Krasnodar noch nicht offengelegt wurde, ist die Signalwirkung dieser Attacken klar: Sie tragen zum sicherheitspolitischen Risikoaufschlag bei den Ölpreisen bei.
Bereits seit Monatsbeginn befinden sich die Ölpreise auf einem aufwärts gerichteten Pfad. Die Opec+ Staaten haben ihre Strategie einer knapp gehaltenen Angebotsmenge im März bekräftigt und deuteten an, dieses Vorgehen bis Mitte des Jahres fortzusetzen. Die neuesten Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) stützen diese Vorgehensweise und deuten auf eine mögliche Beibehaltung der Produktionsdrosselung bis Ende des Jahres hin. (eulerpool-AFX)
