Abbas vergleicht Gazastreifen-Zerstörung mit Zweitem Weltkrieg
Der palästinensische Staatschef Mahmud Abbas hat aktuell die Lage im Gazastreifen mit dramatischen Worten geschildert. Bei seiner Rede anlässlich eines internationalen Wirtschaftsforums in Saudi-Arabien sprach er von einer nie dagewesenen Zerstörung in dem Küstenstreifen, die die Ausmaße des zweiten Weltkrieges in Deutschland in den Schatten stelle. Seine Sorge unterstrich Abbas mit dem Verweis auf den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, welcher kürzlich vor dem EU-Parlament ähnliche Beobachtungen teilte.
Diese Äußerungen fielen im Rahmen des Open Forums in Riad, einer Veranstaltung des Weltwirtschaftsforums, die gesellschaftlich relevante Themen wie Umwelt, Gesundheit und Finanzen aufgreift. Dort diskutierten auch Außenminister aus verschiedenen westlichen und arabischen Staaten über die angespannte Situation im Gaza-Krieg. Es waren hochrangige Vertreter aus den USA, Großbritannien, Deutschland, Ägypten, Jordanien und Saudi-Arabien erwartet, während Israel nach Angaben des WEF-Präsidenten Børge Brende nicht an den Beratungen teilnehmen würde.
Abbas machte seine Position deutlich, indem er Israels Handeln im aktuellen Konflikt als unverhältnismäßige Racheakte deutete. Geplant waren zudem Gespräche des palästinensischen Präsidenten mit einflussreichen politischen Führungspersonen am Rande des Forums.
Unter den erwarteten Gästen befand sich auch US-Außenminister Antony Blinken, der auf dem Weg von China kommend und vor einem weiteren Besuch in Israel in Riad Halt machte. Die USA gelten als Israels engster Verbündeter und größter Waffenlieferant, ein Status, den sie mit Deutschland teilen. Ebenfalls erwartet wurde der katarische Premierminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, dessen Nation eine Vermittlerrolle im Konflikt innehat.
Während Baerbock für Montag an den Gesprächen zum Gaza-Krieg teilnimmt, soll eine Hamas-Delegation Gespräche in Kairo aufnehmen. Dort übermitteln sie ihre Position zu einem Waffenruhe-Vorschlag, geleitet vom hochrangigen Funktionär Chalil al-Haja. Hoffnungen auf eine positive Entwicklung der Gespräche scheinen angebracht. (eulerpool-AFX)