Ölpreise im Sinkflug: Marktentwicklungen unter der Lupe
Die Preise für Rohöl setzen ihren Abwärtstrend fort, nachdem sie bereits am Donnerstag erhebliche Verluste hinnehmen mussten. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli sank im frühen Freitagshandel um 28 Cent auf 64,25 US-Dollar.
Am Vortag war der Kurs bereits um mehr als eineinhalb Dollar gefallen. Damit hat der Brent-Preis seine Anfang der Woche erzielten Gewinne nahezu wieder eingebüßt und nähert sich den Werten vom Ende der vergangenen Woche. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der US-amerikanischen Sorte WTI, deren Preis um 32 Cent auf 61,30 US-Dollar fiel.
Zu Beginn der Woche hatte ein Hoffnungsschimmer im Handelskonflikt zwischen den USA und China die Gemüter der Investoren beruhigt und die Ölpreise beflügelt. Eine vorübergehende Zollsenkung zwischen den beiden Wirtschaftsmächten sorgte für Optimismus.
Doch die Regelung gilt lediglich für 90 Tage, was die Ungewissheit auf dem Markt erhöht. Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management kommentierte bereits, dass die anfängliche Erleichterung einem Realitätscheck unterzogen wird.
Darüber hinaus verwiesen Händler auf den Einfluss geopolitischer Entwicklungen. Im Fokus stehen Signale aus dem Iran, der im Gegenzug für eine Lockerung der Sanktionen im Atomstreit Zugeständnisse machen könnte.
US-Präsident Donald Trump äußerte sich dazu optimistisch und betonte den Ernst der Verhandlungen mit dem Iran über einen langfristigen Frieden. Ein mögliches Abkommen würde das globale Ölangebot erhöhen und drückt so auf die Preise.