Obama: Jede iranische Regierung US-feindlich
Unabhängig vom Ausgang der umstrittenen Präsidentenwahl hätte man «in beiden Fällen mit einem Regime umgehen müssen, das den Vereinigten Staaten historisch feindlich gesinnt gewesen wäre, das einige Probleme in seiner Nachbarschaft verursacht hat und das hinter Nuklearwaffen her ist», sagte Obama am Dienstag dem US-Sender CNBC. Angesichts der «erstaunlichen» Entwicklung im Iran sei es wichtig zu verstehen, «dass der Unterschied zwischen Ahmadinedschad und Mussawi in Fragen ihrer tatsächlichen Politik nicht so groß sein dürfte wie dargestellt», so Obama weiter.
Die USA hätten ein langfristiges Interesse daran, dass der Iran keine Atomwaffen entwickelt und die Finanzierung von radikal- islamischen Organisationen wie Hamas und Hisbollah einstellt, sagte Obama. «Und das hätte für jeden gegolten, wer immer auch als Sieger aus der Wahl hervorgegangen wäre.»
Nun sei es am iranischen Volk, eine Entscheidung zu fällen, so der US-Präsident. «Die Frage, die die Führung im Iran jetzt zu beantworten hat, ist die nach ihrer eigenen Glaubwürdigkeit in den Augen des iranischen Volkes.» Doch angesichts des friedlichen Protests Hunderttausender in den Straßen, die mit Gewalt und Schüssen auseinandergetrieben werden mussten, habe er nicht den Eindruck, «dass die Iraner von der Rechtmäßigkeit der Wahlen überzeugt sind.»