Northvolt startet Bau: Batterie-Revolution in Schleswig-Holstein
Northvolt, der schwedische Batteriehersteller, hat mit einem symbolischen Spatenstich den Bau einer Gigafabrik für Batteriezellen in Heide, Schleswig-Holstein, eingeläutet. Mit einer Investition von 4,5 Milliarden Euro und der Schaffung von 3.000 Arbeitsplätzen markiert dieses Projekt einen entscheidenden Schritt in Richtung einer unabhängigeren deutschen Autoindustrie und der Energiewende. Die Unterstützung durch staatliche Fördermittel und Garantien in Höhe von 902 Millionen Euro unterstreicht die Bedeutung des Vorhabens für die Region und den gesamten Sektor.
Die Produktion in der auf einer Fläche von 110 Hektar angesiedelten Fabrik soll 2026 anlaufen und zielt darauf ab, jährlich bis zu eine Million Elektrofahrzeuge mit Batteriezellen "Made in Germany" zu versorgen. Dabei hebt Northvolt die strategische Bedeutung des Standorts hervor, der durch die Verfügbarkeit von grünem Strom aus Windkraft einen nachhaltigen Produktionsprozess ermöglicht. Zusätzlich plant das Unternehmen, geklärtes Abwasser aus der Region für Kühlzwecke und die Wärme aus der Produktion für ein mögliches Fernwärmenetz der Stadt Heide zu nutzen. Ein Recyclingzentrum für Altbatterien soll den Kreislauf schließen.
Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, die den Spatenstich begleiteten, betonten die strategische Bedeutung des Projekts für die Elektromobilität in Deutschland. Dieses wird als wesentlicher Beitrag zur Reduktion der Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern und zur Stärkung der deutschen Automobilindustrie im internationalen Wettbewerb gesehen.
Trotz der beispiellosen Investition und staatlicher Unterstützung äußerte das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) Bedenken hinsichtlich der Höhe der Subventionen. IfW-Präsident Moritz Schularick betonte zwar die Chancen für Schleswig-Holstein und die Notwendigkeit, in Zukunftstechnologien zu investieren, merkte jedoch kritisch an, dass das Engagement von Northvolt vermutlich auch mit weniger staatlicher Förderung attraktiv gewesen wäre.