Northvolt-Insolvenz entfacht politische Debatte in Schleswig-Holstein
Die Insolvenz des schwedischen Batterieherstellers Northvolt schlägt in Schleswig-Holstein hohe Wellen und zieht eine kontroverse Debatte über staatliche Fördermaßnahmen und deren Dokumentation nach sich. Regierung und Opposition stehen sich gegenüber, während Aktenfreigaben und deren teils großflächige Schwärzungen zum Zankapfel werden.
Interessanterweise herrscht jedoch Einigkeit darüber, dass zumindest das Gutachten der renommierten Beratungsgesellschaft PwC der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen, Mitglied der CDU, betonte, dass alle Entscheidungen in Bezug auf die finanziellen Zuwendungen an Northvolt wohlüberlegt, basierend auf den damaligen Informationen, getroffen wurden. Die wirtschaftliche und politische Euphorie über die potenzielle wirtschaftliche Bereicherung durch die geplante Ansiedlung bei Heide war seinerzeit groß.
Diese Begeisterung erscheint nun, angesichts der finanziellen Schieflage von Northvolt, als übertrieben. Dennoch versichert der Minister, dass sowohl Chancen als auch Risiken gewissenhaft abgewogen wurden. Unterdessen nimmt die Forderung der Opposition, sämtliche relevanten Dokumente ohne Zensur zu veröffentlichen, an Schärfe zu. Bernd Buchholz von der FDP äußerte sich unzufrieden über die ungenügende Transparenz.
Der Unmut wird durch den Umstand verstärkt, dass nur zwei von 150 Fragen zu einer entscheidenden Kabinettsvorlage überhaupt lesbar sind. Offen bleibt, welche innerstaatlichen Entscheidungsträger maßgeblich an der trotz kritischer Fachebeneneinschätzungen erteilten Zustimmung beteiligt waren. Die Regierung weist diese Kritik zurück und beharrt auf der Kollektiventscheidung der Landesregierung.
Besonders CDU-Vertreter loben die ursprünglichen Entscheidungen als in der damaligen Situation richtig. Dirk Schröder von der Staatskanzlei kritisierte die Oppositionshaltung als unangebracht. Dennoch hält die Diskussion über die finanzielle Unterstützung von Northvolt weiterhin an und wirft die Frage auf: Welche wirtschaftlichen Folgen wird die Insolvenz letztlich für den deutschen Steuerzahler mit sich bringen?