Nintendos digitaler Super-GAU: Hacker erbeuten 570 GB an Kronjuwelen
Das Jahr 2025 schien für Nintendo bislang unter einem goldenen Stern zu stehen. Die brandneue Switch 2 hat gerade einen monumentalen Verkaufsmeilenstein übersprungen und mit über 2,4 Millionen abgesetzten Konsolen allein in den USA in den ersten drei Monaten alle Erwartungen übertroffen. Während First-Party-Titel wie Mario Kart World und Donkey Kong Bananza von Fans und Kritikern gefeiert werden, braut sich am digitalen Horizont ein Unwetter von historischem Ausmaß zusammen. Eine prominente Hackergruppe brüstet sich damit, die digitalen Festungsmauern des japanischen Giganten durchbrochen und eine schier unfassbare Menge an internen Daten erbeutet zu haben.
Die Datenschatztruhe der Crimson Collective
Der Name der Gruppe, die für dieses Beben verantwortlich sein will, lautet Crimson Collective. In einer provokanten Zurschaustellung ihrer angeblichen Tat haben die Hacker Bilder in sozialen Netzwerken verbreitet. Diese zeigen eine erschreckend detaillierte Ordnerstruktur mit Dutzenden Verzeichnissen, deren Benennungen auf einen wahren Schatz an internen Informationen hindeuten: Assets, Produktionspläne, Entwickler-Vorschauen, Budgetinformationen und Daten von Belastungstests. Mit einer fast schon höhnischen Bildunterschrift, die frei übersetzt lautet „Wer hat behauptet, wir hätten keine Nintendo-Themen?“, signalisieren die Eindringlinge, dass sie nun im Besitz hochsensibler Informationen über kommende, unangekündigte Spiele sein könnten. Crimson Collective ist kein unbeschriebenes Blatt; die Gruppe wird mit früheren Cyberangriffen auf AWS-Clouds und einer Verunstaltung der Nintendo-Webseite im September in Verbindung gebracht.
Ein Déjà-vu mit düsteren Vorzeichen
Auch wenn Nintendo eine offizielle Bestätigung dieses massiven Datenlecks bislang schuldig bleibt, weckt der Vorfall düstere Erinnerungen. Sollten sich die Behauptungen bewahrheiten, wäre dies der verheerendste direkte Cyberangriff auf das Unternehmen seit über fünf Jahren. Im April 2020 bestätigte der Konzern eine Sicherheitslücke, bei der die Kontodaten von mehr als 160.000 Nutzern kompromittiert wurden. Obwohl damals keine Passwörter oder Zahlungsinformationen entwendet wurden, zwang dieser Vorfall Nintendo zu einer drastischen Erhöhung seiner Online-Sicherheitsstandards, einschließlich der Einführung der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Der aktuelle angebliche Diebstahl von 570 Gigabyte an internen Firmendaten stellt jedoch eine völlig neue Dimension der Bedrohung dar.
Das Echo des Pokémon-Leaks
Die jüngere Vergangenheit zeigt, wie verletzlich selbst die größten Namen der Branche sind. Erst kürzlich erschütterte ein massiver Datenklau bei Game Freak die Pokémon-Welt und führte zur größten Flut an Leaks in der Geschichte des Franchise. Obwohl der eigentliche Hack bereits im August 2024 stattgefunden haben soll, bestätigte Game Freak den erfolgreichen Angriff erst Monate später. Diese Parallele ist besorgniserregend. Nintendo und Game Freak sind zwar separate Unternehmen, doch ihre Schicksale sind durch die gemeinsame Erschaffung des Pokémon-Universums und die gemeinsame Eigentümerschaft an The Pokémon Company untrennbar miteinander verwoben. Der jetzige Vorfall könnte beweisen, dass die digitalen Schutzschilde des gesamten Nintendo-Kosmos möglicherweise nicht so stark sind, wie man bisher annahm.


