Neues Impfinformationssystem (IISAAR): Auftrag für IT-Basissystem vergeben
Healthcare Shapers unterstützen Stakeholderkommunikation, Nachhaltigkeit und technische Umsetzung
Waldkirch, 06.05.2024 (PresseBox) - (sw). Der Aufbau eines Impfinformationssystems (IISAAR), gefördert mit Mitteln aus dem neuen Digitalpakt zur Digitalisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes ÖGD, nimmt konkrete Züge an. Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung wurde die Entwicklung des IT-Basissystems an die beiden Unternehmen Bechtle AG und InterSystems GmbH vergeben, die zwischenzeitlich ihre Arbeit aufgenommen haben. Projektleiter ist der Infektionsschutzexperte und Sanitätsrat Prof. Dr. med. Jürgen Rissland, MBA zusammen mit dem Team der Projektgeschäftsstelle auf dem Campus der Universitätsklink des Saarlandes in Homburg/Saar (1).
Zwei Partnern aus dem Netzwerk der Healthcare Shapers (2), Klaus H. Kober (3) und Till Moysies (4), unterstützen bei der Stakeholder-Kommunikation und bei der Sicherstellung der Nachhaltigkeit im Projekt. Moysies & Partner übernehmen zudem informationstechnische Beratungsdienstleistung. „Die Healthcare Shapers unterstützen dieses Digitalisierungsprojekt, es wird dazu beitragen, das Impfgeschehen in Deutschland transparent zu machen und besser steuern zu können,“ erklärt Klaus Kober die Zielsetzung dieses Beratungsprojektes. Im Förderantrag des Saarlandes wurde die erstmalige, modellhafte Umsetzung eines Impf-Informationssystems im Saarland (IISAAR) als ELFA-Leistung (= Ein Land Für Alle) gemeinsam mit den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und Brandenburg definiert. Die Länder haben dazu ein Verwaltungsabkommen geschlossen. Es stehen ca. 2,4 Mio. € an Fördermitteln zur Verfügung.
Jürgen Rissland betont, dass der Öffentliche Gesundheitsdienst Deutschlands (ÖGD) in Sachen Information und Steuerung des Impfgeschehens schlecht aufgestellt sei. Die Brisanz dieser Lücke habe die Corona-Pandemie sowohl der Bevölkerung als auch den politischen Entscheidungsträgern deutlich vor Augen geführt. In seiner früheren Funktion als leitender Oberarzt am Institut für Virologie im Universitätsklinikum des Saarlandes hat er bereits 2015 gemeinsam mit Klaus Kober, Partner der Healthcare Shapers, eine Vorstudie zu diesem Projekt durchgeführt. Die sich anschließende Konzeptstudie zum “Modellhaften Aufbau eines Impf-Informationssystems (IIS) für das Saarland (IISAAR)“ scheiterte in der Umsetzung zunächst an dem fehlenden finanziellen Eigenanteil des Saarlandes. „Jetzt sind die Fördermittel aus dem Digitalpakt zur „Steigerung des digitalen Reifegrades im ÖGD“ bereitgestellt, so dass dieses Projekt helfen wird, die technischen und prozessualen Modernisierungsmaßnahmen des ÖGD in kommunaler und Landesträgerschaft voranzutreiben“, ist Prof. Rissland überzeugt, der von den beiden Healthcare Shapers Klaus Kober und Till Moysies bereits bei der Erstellung der Konzeptstudie im Jahr 2018 unterstützt worden ist.
Was ist ein Impf-Informations-System und warum brauchen wir das?
Unter einem Impf-Informations-System (IIS) wird international eine zugangsgesicherte, computergestützte Datenbank verstanden, mit deren Hilfe sowohl individuelle als auch bevölkerungsbezogene Informationen in einer vorbestehenden geopolitischen Region über durchgeführte Schutzimpfungen gesammelt und gespeichert werden können. Zudem sind mit einem modernen IIS auch weitere Managementoptionen (z. B. automatische Erinnerungs-/Recallsysteme) und Verknüpfungen von pseudonymisierten Impfdaten mit anderen Datenquellen (z. B. die Wahrnehmung von Vorsorgemaßnahmen und das Auftreten von Krebsvorstufen am Beispiel humane Papillomviren) möglich, was neue Einblicke und damit Antworten auf Forschungs- und Versorgungsfragen erlaubt.
Über die Healthare Shapers
Die Healthcare Shapers sind ein Netzwerk von über 140 Beraterpersönlichkeiten, Coaches und Interim Manager der Gesundheitswirtschaft in Deutschland, der Schweiz, den USA sowie Frankreich und Benelux (2). Sie begleiten Institutionen, global agierende Unternehmen, KMUs sowie Startups der Pharma-, Life Science- und MedTech-Branche von der Gestaltung von Strategieprozessen bis zur Implementierung innovativer Versorgungslösung und dem erfolgreichen Markteintritt von Arzneimitteln sowie (digitalen) Medizinprodukten zu Diagnostik und Therapie.
Quellen:
